hizom
Bildet Rhizome und keine Wurzeln,
pflanzt nichts an! Sät nichts aus, sondern nehmt Ableger! Seid
weder eins noch multipel, seid Mannigfaltigkeiten! Zieht Linien,
setzt nie einen Punkt! Geschwindigkeit
macht den Punkt zur Linie! Seid schnell, auch im Stillstand!
Glückslinie, Hüftlinie, Fluchtlinie. Laßt keinen General in euch
aufkommen!
Ihr braucht keine richtigen Ideen zu haben, nur habt eine Idee (Godard). Habt kurzlebige Ideen. Macht keine Photos oder Zeichnungen, sondern Karten. Seid der rosarote Panther und ihr werdet euch lieben wie Wespe und Orchidee, Katze und Pavian. ...
Ein Rhizom hat weder Anfang noch Ende, es ist immer in der Mitte, zwischen den Dingen, ein Zwischenstück, Intermezzo. Der Baum ist Filiation, aber das Rhizom ist Allianz, einzig und allein Allianz. Der Baum braucht das Verb "sein", doch das Rhizom findet seinen Zusammenhalt in der Konjunktion "und... und... und" . In dieser Konjunktion liegt genug Kraft, um das Verb "sein" zu erschüttern und zu entwurzeln.
Wohin geht ihr? Woher kommt ihr? Was wollt ihr erreichen?
Das sind unnütze Fragen. Reinen Tisch machen, bei Null anfangen
oder neu beginnen, einen Anfang oder eine Grundlage suchen -
all das sind falsche Vorstellungen von Reise
und Bewegung (methodische,
pädagogische, initiatorische oder
symbolische Vorstellungen). Kleist, Lenz oder Büchner
haben eine andere Art zu reisen und sich zu bewegen, von der
Mitte ausgehend, durch die Mitte
hindurch, eher gehen und kommen
als aufbrechen und
ankommen. - Deleuze, Guattari:
1000 Plateaus. Berlin 1992 (zuerst 1980)
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