epublikaner
Tiberius' Vater, Nero, war Quästor unter Gajus Julius Cäsar
gewesen und hatte als Befehlshaber der Flotte im Alexandrinischen Kriege viel
zum Siege beigetragen. Daher wurde er auch an Stelle des Publius Scipio als
Pontifex eingesetzt und mit der Anlage von Kolonien in Gallien, unter anderen
in Narbo und Arelate, beauftragt. Trotzdem beantragte er nach Cäsars Ermordung,
als alle im Senat aus Furcht vor Unruhen auf Erlaß einer Amnestie drangen, sogar
noch eine Belohnung der Tyrannenmörder.
Als darauf am Ende des Jahres seiner Prätur zwischen den Triumvirn
Streitigkeiten ausbrachen, behielt er seine amtliche Würde widerrechtlich über
die gesetzliche Zeit hinaus. Er folgte dem Konsul Lucius Antonius, dem
Bruder des Triumvirn, bis nach Perusia. Als bereits alle übrigen sich ergeben
hatten, blieb er allein der Partei treu.
Er floh zuerst nach Präneste, dann nach Neapel. Als
er hier ohne Erfolg die Sklaven durch das Versprechen der Freiheit aufzuwiegeln
versucht hatte, flüchtete er weiter nach Sizilien. Aber aus Ärger darüber, daß
ihn Sextus Pompejus nicht sogleich vor sich ließ und ihm das Führen der Fasces
untersagte, segelte er zu Marcus Antonius nach Achaja hinüber. Mit ihm kehrte
er ein wenig später nach allgemeinem Friedensschluß nach Rom zurück. Hier
mußte er seine Frau Livia Drusilla, die damals schwanger war und ihm früher
bereits einen Sohn geboren hatte, an Augustus auf dessen Wunsch abtreten.
Kurze Zeit darauf starb er. - (sue)
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Friedrich Schiller, Die Räuber (1781)
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