eizlosigkeit »Schämst du dich eigentlich nicht, dich von mir aushalten zu lassen und . ..«
»Nein«, schnitt ihr Johnnie das Wort ab. »Was glaubst du denn, weshalb ich dich geheiratet habe?«
»Also gibst du es endlich zu?«
Johnny steckte die Hände noch tiefer in die Taschen und grinste sie kaltblütig
an. »Jawohl, ich gebe es zu. Und jetzt ist es, glaube ich, an der Zeit, dir
endlich einmal die Meinung zu sagen, nachdem die Stunde der Wahrheit gekommen
zu sein scheint. Ich habe es nämlich gründlich satt, dir wegen deines blöden
Geldes, mit dem du so erfolgreich herumgeizt, um den Bart zu gehen. Du hast
mich noch nie gereizt. Ich liebe hübsche Frauen. Aber ich habe dich trotzdem
geheiratet. Deine Familie wußte Bescheid, aber du warst ja so eingebildet, daß
du nicht einmal auf die Idee gekommen wärst. Wirklich, meine Liebe, welchen
Reiz soll eine Frau wie du sonst noch für einen Mann wie mich haben, wenn sie
nicht vermögend ist? Ich glaube, du lebst in dem Wahn, mir eine sogenannte ›gute
Frau‹ gewesen zu sein. Dazu kann ich nur sagen, daß ich mir genausogut einen
nassen Fisch hätte mit ins Bett
nehmen können. Wenn ich an die Flitterwochen denke, wird mir heute noch übel.»
- Francis Iles, Vor der Tat. München 1932 (zuerst 1932)
Reizlosigkeit (2) „Wahrhaftig,"
sagte Curval, „es gibt nur drei oder vier richtige Verbrechen
auf der Welt, alle andern sind minderwertig, man spürt nichts mehr dabei. Wie
oft, zum Teufel, habe ich mir nicht gewünscht, daß man die Sonne angreifen könne,
das Universum berauben oder die ganze Welt vernichten. Das wäre noch Verbrechen!
Nicht die kleinen Verirrungen, denen wir uns hingeben, die sich darauf beschränken,
im Laufe eines Jahres ein Dutzend Kreaturen in Staub und Asche zu verwandeln."
- (
sad
)
|
||
|
||