Im Brockhaus ist 1892 der Reiz schon auf dem Weg,
seinen Platz im Wechselspiel der Kräfte einzunehmen. Hier bedeutet Reiz »in
der Physiologie jede Einwirkung, die bei Lebewesen oder Teilen derselben eine
Umsetzung von Spannkraft, auf deren Vorhandensein die Reizbarkeit beruht, in
lebendige Kraft hervorruft«. - (
lex
)
Reiz (2) Man kann Reitz oder Thätigkeit durch bloße Veränderung der Kettenglieder hervorbringen. Alles ist Glied einer Kette. Jedes neue Glied veranlaßt Repraesentationen in den ändern Gliedern - dadurch Thätigkeit - Freylich nicht jedes ohne Unterschied den erforderlichen Grad von Reitz oder Thätigkeit.
Der Galvanismus erklärt unendlich viel in der animalischen Oeconomie. z.B. die Lehre von Stockungen, Ausleerungen -doppelter Reitzbarkeit.
Eine Bemerckung ist mir hier wichtig gewesen - das Verfahren der Seele um Empfindungen hervorzubringen. Sie scheint dies blos durch Associationen zu thun. Wollen die gewöhnlichen Associationen nichts verschlagen, so helfen ungewöhnliche As-s[ociationen] - z.B. bey Erregung der Geschlechtstheile.
Bey der Gedankenbildung scheinen mir alleTheile des Körpers mitzuwircken.
Sie scheinen ebenfalls Resultate von Action und Kette - und daher die nothwendige
Einwirckung veränderter Gedankenzüge, fremden Zuspruchs- treffender Kernsprüche
- plötzlicher Einfälle, auf den Zustand des Körpers. Die Seele strebt auch im
Zustande der Angst und Perturbation nach dem Neuen - oft nach dem Alten - kurz
nach Etwas Ändern. Auch ein Schreck kann so vortheilhaft wircken. -
Novalis, Fragmente und Studien
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