eitertod
Der ausschweifende Wandel des Herzogs von Orléans, des Buhlen
der Königin Isabell, die sich trefflich aufs Liebesspiel verstand, führte zu
unterschiedlichen ergötzlichen Abenteuern, denn er war allezeit für jeglichen
Unfug und Schabernack zu haben, ein Kerl wie weiland Alkibiades
in Athen, ein urechter Franzose von altem Schrot und
Korn. Er war's auch, der als erster auf den Gedanken kam, sich an jeder Poststelle,
wo die Pferde gewechselt wurden, ein strammes Weib bereit zu halten, so daß
er, unterwegs von Paris nach Bordeaux, sooft sein Reitroß abgesattelt wurde,
auch ein gutes Mahl und ein weiches Bett vorfand, wohlversehen mit einem gleichermaßen
weichen Inhalt, das Hemd mitsamt allem, was darin stak. Glücklicher Prinz! Er
starb im Reiten, und rittlings hat er sein ganzes Leben gelebt, sogar zwischen
seinen zwei Bettüchern. - (
drast
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