eihenhaus Hoke Moseley und Bill Henderson saßen dicht nebeneinander auf einem rosaseidenen Zweiersofa im Wohnzimmer von Nummer 11 K, einem Reihenhaus in Tahitian Village. Reihenhäuser mit zwei Schlafzimmern waren in Tahitian Village nicht unter hundertneunundachtzigtausend Dollar zu haben; dieses hier hatte drei Schlafzimmer, und die Besitzer hatten außerdem eine Menge Geld in die spanisch-barocke Einrichtung gesteckt. Vor sämtlichen Parterrefenstern befanden sich zierlich verschlungene Eisengitter. Unter den Farben der Innenausstattung herrschten die Farben Purpur und Rose vor. Der Teppichboden war von tiefem Purpurrot, und die violetten Samtvorhänge nahmen die Farbe mit unverminderter Wucht auf; sie hingen mit schwerem Faltenwurf in Wohn- und Eßzimmer an eisernen, zweiköpfigen Speeren.
Im purpurroten Wohnzimmer lagen zwei Männer, eindeutig Latinos, die Hände
und die Füße mit Kupferdraht zusammengebunden, mit dem Gesicht nach unten auf
dem Teppichboden. Beide waren in den Hinterkopf geschossen worden, und ihre
Gesichter waren nicht mehr zu erkennen. Eine dunkelhaarige junge Frau in der
schwarzweißen Uniform eines Hausmädchens mit einem
weißen Spitzenhäubchen lag erschossen in dem Gang, der zur Küche führte. Auch
ihre Hände und Füße waren mit Kupferdraht gefesselt. Ein kleiner Junge von zwei,
vielleicht drei Jahren hatte ebenfalls einen Kopfschuß
erhalten, aber das Kind war nicht an Händen und Füßen gefesselt. Der Kleine
lag oben in einem rosa gekachelten Badezimmer in der versenkten Wanne. - Charles Willeford, Miami Blues. Reinbek bei Hamburg 1994
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