ehkatze
Mia spülte sich nach einem wienerblütigen heißgliedigen Amerikaner,
hatte gern die arbeitsfreie, ironische, dramatische Spanne zwischen Mann und
Mann und Mann, roch gern als Gleichbleibendes ihren eigenen frischen Liebesschweiß,
fand ihr Rehkatzengesicht im Spiegel noch für Jahrzehnte schönst im ganzen Land
und sehnte sich, denn damals war es nicht Mode, weder nach Kind noch nach Hund.
Hoffte, „hinüber" zu kommen und drüben irgendwas zu beginnen, womöglich
aber wieder mit Körper und Liebe. Ihr Englisch war mühelos, den Emil
mochte sie aber auch echt gern und vielleicht würde sich auch für ihn was finden
lassen, in Chicago oder sonst einer Bizepsstadt. Sie war ein gutmütiger Mensch,
wollte eigentlich alle, die sie gern hatte, unter einem (modisch breitkrempigen)
Hut vereinigen, wenns nicht anatomisch unmöglich gewesen wäre sogar in ihrem
netten immer gern wippenden Untergestell, von ihrer Familie wollte sie, was
bei näherer Kenntnis begreiflich war, möglichst rasch weg, viel Geld wollte
sie haben, obwohl sie viel bescheidener als wir heute war, alles verständlich,
alles noch kriegsgemütlich, alles noch bestialzeithuman.
-
(met)
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