egung   Der Schriftsteller erwachte bei Sonnenaufgang, räkelte sich lange im Bett und horchte in sich hinein. Er fühlte sich nicht sonderlich mißgestimmt über alle und alles, wie ihm dies bisweilen widerfuhr, und eine gewisse physiologische Regung versicherte ihm auch, daß sein Gesundheitszustand mehr oder weniger in Ordnung war. Im Grunde fühle ich mich ja nicht schlecht, entschied er, und überhaupt kann ich für mein Alter noch zufrieden sein. Es war ein strahlender Frühlingssonnenaufgang.  - Tommaso Landolfi, Der Vormittag des Schriftstellers, nach (land)

Regung (2)   Für mich war die, ich will sagen, höhere oder auch nur parallele, jedenfalls nicht (von der Natur her) augenscheinliche Funktion gewisser Organe wenn auch nicht offenkundig, so doch (in ihren Gesetzen) erkennbar. Ich stehe nicht an, zu dessen Erläuterung hier in aller Unschuld zu bekennen, was als ungeheuerliche Anomalie erscheinen könnte und vielleicht auch wirklich eine ist: ich bemerkte nun, wie gewissen Gedanken eine gewisse physiologische Regung bei mir entsprach. Freilich verhielt es sich so, daß jene Gedanken nicht von der Art waren, die man sich vorstellen mag, keine schlüpfrigen, vielmehr traurige und sanfte, kurz, zutiefst melancholische waren. Deutlicher gesagt: Die Regung stellte sich besonders dann ein, wenn ich an einen lieben verstorbenen Menschen dachte. - (land2)
 
 

Gemütsbewegung

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Motiv
Synonyme