auschtochter
Eine Schwachsinnige («Rauschtochter») namens Luzi unter dem Joch fremden
Urlaubs. Ihr Vater vermietet und mit Erfolg! Des einen Freud des ändern Leid.
Die völlig depperte Tochter von jemandem: das Tragetier das Tränentier. So macht
sie sich nützlich die Idiotin. Dörfer stoßen solchen Müll nicht fort, verwerten
ihn, das Dorf ist mitgefühlig, das Dorf ist auswärts,
das Dorf ist persönlicher als die Stadt, das Dorf ist geschwürig, das Dorf ist
wie gemalt, das Dorf kennt jeden. Das Dorf wirft nichts weg! Es ist der Natur
gesund. Es bekommt der Natur. Auch die Natur bekommt dem Dorf gut, wenn das
Wasser zudem noch warm fließen kann! Nichts wird in eine Anstalt geworfen, vorher
muß es noch hervorragend ausgemolken werden. Misten
müssen wir auch zumindest das Gröbste an Gestanksbelästigung und Geruchsbeleidigung.
Die Luzi ist leer von Geist aber voll von Kraft. Bei ihr stürmte alles rege
in den Muskel, der Umweg übers Hirn ist langwierig und nicht lohnend. Sie arbeitet
für Gotteslohn. - Elfriede Jelinek, Oh Wildnis, oh Schutz vor ihr. Reinbek
bei Hamburg 1993
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