aubtier
Im Verhältnis zu seiner Größe darf unser Teichfrosch ein
tüchtiges Raubtier genannt werden. Er genießt nur selbsterworbene Beute
und bloß lebende Tiere; was sich vor ihm nicht bewegt, reizt ihn nicht
zum Sprunge. Wie geistig tiefstehende Geschöpfe
insgemein, erkennt er ein lebendes Wesen erst an dessen Bewegung.
Während er vor einem heranschreitenden Menschen schreckhaft flüchtet, achtet
er des ruhig sitzenden Anglers nicht früher, als bis dieser die Fangrute
schnellt. Dies ist nicht Unachtsamkeit, sondern Schwäche des Erkennungsvermögens,
wie wir sie in nicht geringerem Grade auch bei weit höher stehenden Tieren
zuweilen wahrnehmen können. Von seinem Ruhesitze aus achtet er auf alles,
was um ihn her vorgeht, als ob er auf der Lauer liege, springt, wenn sich
ihm eine Beute naht, auf dieselbe los, schlägt die Zunge
vor, falls jene klein, oder packt sie mit beiden Kiefern, falls sie größer,
und schluckt sie hinab.
- (
brehm
)
Raubtier
(2)
Mit dem Tier, das geweckt wird, wachte nicht die Frau
auf, sondern das Weib, »ein gefährliches, schleichendes
unterirdisches Raubtier«. Es meldet sich mit ihr im Menschen der Instinkt, ungebrochen
oder ungebrochener: »Das, was am Weibe Respekt und oft genug Furcht einflößt,
ist seine Natur, die natürlicher ist als die des Mannes, seine echte raubtierhafte
listige Geschmeidigkeit, seine Tigerkrallen unter dem Handschuh, seine Naivität
im Egoismus, seine Erziehbarkeit und innerliche Wildheit... Was, bei aller Furcht,
für diese gefährliche und schöne Katze Weib Mitleiden macht, ist, daß es leidender,
verletzbarer, liebebedürftiger und zur Enttäuschung
verurteilter erscheint als irgendein Tier.« - Friedrich Nietzsche, nach
(
loe2
)
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