äuberehre Sie berichteten zum Schluß, wie ihr Gefährte Trommelfloh das Mausen nicht lassen konnte und sich in der Schenke des Burgherrn Tschu an dem Hausgockel vergriffen hatte, wie sie aus Notwehr die Schenke angesteckt hatten und wie es im weiteren Verfolg zur Gefangennahme ihres diebischen Gefährten und zu der Fehde zwischen den bisherigen Verbündeten, den Burgherren Tschu und Li gekommen war.
Sie hatten ihren Bericht kaum geendet, als Oberhäuptling Tschao Kai zornig in den Saal hineinrief: »Jungens, packt die beiden Burschen und legt sie in Stricke! Sie werden geköpft!«
Alles in der Runde blickte sich verdutzt an. Man hatte an den beiden starken
Kämpen und ihren Taten Wohlgefallen gefunden und sich darauf gefreut, sie als
neue Kameraden zu gewinnen. »Warum sollen die Braven, die sich über tausend
Li weit unter Gefahren zu uns durchgeschlagen haben, geköpft werden!« wandte
sich Sung erstaunt an Tschao Kai. »Weil sie gegen unsere obersten Bundesgesetze
verstoßen haben«, erwiderte Tschao Kai. »Seit dem Tag, da wir mit dem falschen
Wang Lun abgerechnet haben, gelten bei uns Treue und Gehorsam gegen die Führer
als oberstes Gesetz nach oben, freundliche Milde und Rücksichtnahme gegen die
Bevölkerung als oberstes Gesetz nach unten. Sooft wir vom Berg hinabgestiegen
und unter das Volk gegangen sind, haben wir uns noch nie eine herausfordernde,
widerrechtliche Handlung gegen friedliche Bürger zuschulden kommen lassen. Wir
alle, die alten sowohl wie die neuen Häuptlinge, sind in dieser Hinsicht vom
Glanz der Untadeligkeit umflossen. Dürfen wir es hinnehmen, daß diese Burschen
unseren guten, ehrlichen Namen durch gemeine Handlungen wie Hühnerdiebstahl
schänden und beschmutzen; Nein! Darum müssen sie geköpft werden. Gewiß, wir
werden einen Kriegszug unternehmen und diese Burgherren züchtigen, und ich selbst
werde unsere Streitmacht anführen. Aber ich werde die Köpfe der beiden Hühnerdiebe
mitnehmen und an jenem Platz, wo die abgebrannte Schenke stand, zur Schau stellen,
damit alles Volk erkennt, daß wir keine kleinen Räuber, sondern edle Streiter
für Recht und Gerechtigkeit sind. Also, Jungens, los, ans Werk! Die Köpfe herunter!«
- (
raub
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