ätsel, brasilianisches »Dann war es Selbstmord.«
»Die Art der Verletzungen schloß diese Möglichkeit aus, Herr Richter: mein Onkel, Schwager und Pate, Dom Pedro Sebastião, wurde warm und blutend aufgefunden, kurz nachdem er ermordet worden war. Man hatte ihm mehrere Hiebe mit dem Buschmesser am Kopf beigebracht, er war enthauptet, seine Kehle durchschnitten, und am ganzen Leib trug er die Spuren schrecklicher Messerstiche; das meiste Blut sprudelte aus der Kehlwunde. Gleichwohl war er allein, und es gab im Turm keine Spur, kein Zeichen der Mörder.«
»Kein Zeichen? Nicht einmal einen Hemdknopf? Kein Haar? Ist das überprüft worden? Gab es keine Indizien?«
»Während des Prozesses ist alles überprüft worden, Ew. Ehren: es gab kein
Indiz. Habe ich Ihnen nicht schon erklärt, daß dies ein ernsthaftes Rätsel ist,
ein geniales, ein brasilianisches Rätsel? Indiz!
Mit einem Indiz wird alles zum Kinderspiel, jeder ausländische Entzifferer kann
es entziffern. In unserem Fall gab es einfach nichts: weder ein gefaltetes Tuch
noch ein todbringendes Geschoß, noch Hemdknöpfe, noch goldene Manschettenknöpfe,
noch Haarsträhnen, noch eine Stecknadel, nichts von alledem, was die Entzifferer
der lachhaften ausländischen Rätsel auf die Spur zu bringen pflegt. Für mein
Rätsel kommt mithin nur ein brasilianischer Entzifferer
von Genie in Betracht.« - (stein)
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