Mit Hilfe der Wünschelrute (lat. virga divinatoria) sucht man
unterirdische Wasserläufe, Metallvorkommen u. anderes festzustellen;
mit Hilfe des siderischen Pendels den Inhalt eines verschlossenen
Briefes, den Gesundheitszustand innerer Organe, Leben od. Tod der auf
Photos dargestellten Personen usw. Wünschelrute u. siderisches Pendel
sind nur Instrumente, die sonst unmerkl. Nervenbewegungen sichbar
machen. Diese werden im Wünschelrutengänger durch Strahlungen
hervorgerufen (die Meinung v. Alfons v. Lig., die Wünschelrute könne nicht durch natürl.
Kräfte bewegt werden, ist nicht zu halten), im Betätiger des
siderischen Pendels durch Wissensinhalte, die auf parapsychischem Weg
erlangt werden (vgl. Okkultismus). Die Brauchbarkeit der Wünschelrute
dürfte außer Zweifel stehen, beim siderischen Pendel sind Zweifel eher
angebracht. Wenn man bei ihrem Gebrauch im Bereich des Natürlichen
bleiben will, ist dagegen nichts einzuwenden. Wenn man aber durch sie
mit Hilfe übermenschlicher Kräfte Verborgenes erforschen will, begibt
man sich auf das Gebiet des unerlaubten Forschens nach Geheimwissen
(divinatio). Nach der Weisung des Hl. Off. vom 26.3.1942 sollen die Ortsordinarien u. die Ordensoberen den Geistlichen solches
Forschen nach persönl. Schicksalen u. künftigen Ereignissen verbieten,
vermutl., weil Geistliche damit ihren für die Seelsorge notwendigen
guten Ruf schädigen u. anderen Ärgernis bieten könnten.
- Karl Hörmann,
Lexikon
der christlichen Moral
(1969)
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