Quaste   Ihre Mutter hatte ihr einen zu engen Slip gekauft, der ihr zwischen den Beinen scheuerte. Dies hatte ihre Haut gereizt, und nachts, als sie gerade einschlafen wollte, hatte sie sich da unten gekratzt. Beim Hinüberdämmern wurde aus dem Kratzen ein Streicheln. Sie merkte, daß es ein wohliges Gefühl verursachte. Deshalb machte sie weiter, bis ihre Finger einen ganz bestimmten Punkt im Zentrum berührten. Dann steigerte sich das Gefühl. Unter ihren Fingern wurde diese Stelle hart und noch empfindlicher.

Ein paar Tage später ging sie zur Beichte. Der Priester saß auf einem Stuhl, und sie mußte zu seinen Füßen niederknien. Er war ein Dominikaner und trug einen langen Gürtel mit einer Quaste, die fast auf den Boden reichte. Linda hatte sich an sein Knie gelehnt und spürte den Druck der Quaste. Der Priester hatte eine wohlklingende warme Stimme, die einschläfernd wirkte, wenn er sich vorbeugte und sie anredete. Als sie ihre läßlichen Sünden - Trotz, Lügen und so weiter - gebeichtet hatte, zögerte sie. Es fiel ihm auf, und er flüsterte ihr nun mit einer viel leiseren Stimme ins Ohr: »Hast du unkeusche Träume gehabt?«

»Was für Traume, Vater?«

Die harte Quaste befand sich genau zwischen ihren Beinen und preßte gegen die Stelle, die sie in den Nächten zuvor mit ihren Fingern liebkost hatte. Sie rutschte noch ein wenig dichter heran. Sie wollte die warme, einschmeichelnde Stimme des Priesters noch näher hören, die sie wegen ihrer unkeuschen Träume befragt hatte.

Er sagte: »Träumst du, daß du jemanden küßt oder von ihm geküßt wirst?«

»Nein, Vater.«

Inzwischen hatte sie herausbekommen, daß die Quaste viel wirksamer war als ihre Finger, denn sie war auf eine rätselvolle Weise Teil der warmen Stimme und der geflüsterten Worte - wie »geküßt« - geworden. Sie drückte sich noch dichter an ihn und sah zu ihm auf. Er ahnte, daß sie noch etwas auf dem Herzen hatte. »Hast du dich jemals gestreichelt?«

»Selber gestreichelt?« fragte sie. »Wo denn?« Der Priester wollte schon zur nächsten Frage übergehen, denn er könnte sich ja geirrt haben, aber der Ausdruck ihres Gesichts bestätigte seinen Verdacht. »Berührst du dich jemals mit den Händen?« Genau in diesem Augenblick wünschte sich Linda, sie könnte eine Bewegung machen, damit durch die Reibung jenes unvergleichliche, überwältigende Lustgefühl einträte, wie sie es ein paar Nächte zuvor das erstemal erlebt hatte. Aber sie fürchtete, der Priester könnte Verdacht schöpfen und sie von sich stoßen. Und dann würde sie das Gefühl ganz und gar verlieren. Deshalb war sie entschlossen, seine Aufmerksamkeit um jeden Preis abzulenken. »Vater, es stimmt, ich muß Ihnen etwas sehr Schlimmes beichten. Eines Nachts habe ich mich da unten gekratzt, und dann ...«

»Mein Kind, mein Kind«, unterbrach sie der Priester, »du mußt sofort damit aufhören. Es ist unkeusch. Sonst wirst du dein Leben ruinieren.«

»Weshalb ist es unkeusch?« fragte Linda und drückte sich wieder gegen die Quaste. Ihre Erregung stieg. Der Priester beugte sich so dicht über sie, daß seine Lippen last ihre Stirn streiften. Ihr wurde schwindlig. »Das sind Liebkosungen, die dir nur dein Gatte geben darf. Wenn du es selbst tust, wenn du dich mißbrauchst, wirst du dich schwächen, und niemand wird dich später lieben. Wie oft hast du es getan?«

»Dreimal, Vater. Und dann habe ich auch etwas geträumt.«

»Was hast du geträumt?«

»Daß mich jemand gerade dort berührt.«

Jedes Wort, das sie sprach, steigerte ihre Erregung. Unter dem Vorwand, sich schuldig, sich beschämt zu fühlen, warf sie sich gegen die Knie des Priesters und beugte den Kopf, als wollte sie in Tränen ausbrechen. In Wahrheit aber war es die Berührung der Quaste, die ihr den Orgasmus verschaffte. Sie bebte. Der Priester hielt es für Schuld und Scham, bückte sich, hob sie aus ihrer knienden Stellung auf, nahm sie in die Arme und tröstete sie. - (nin)

 

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