ualitätsstandard »Findest du mich zu blutrünstig?« fragte Ogden und musterte ihn ironisch.
Stuart nickte. »Ich muß zugeben, daß ich nach den Ereignissen der letzten Jahre fürchtete, du wärst verweichlicht. Schließlich wolltest du doch dieses Leben aufgeben, ist es nicht so?«
Ogden zündete sich eine Zigarette an und nahm ein paar Züge, bevor er antwortete.
»Das stimmt. Doch da ich es nicht getan habe, beabsichtige ich, meinen Qualitätsstandard zu halten. Ich sage dir, wenn ich an diese Leute denke, Mafiosi, Oligarchen, Politiker und Konsorten, fällt mir immer ein Satz von Baudelaire ein.«
Stuart riß belustigt die Augen auf. »Und zwar?«
»>Ich erschlage dich ohne Wut und ohne Haß, wie ein Metzger.< Ich weiß nicht, wo das steht, doch ich finde, es paßt sehr zu unserer Arbeit, wenigstens m Fällen wie diesem. Meinst du nicht?«
»Und ob!« rief Stuart aus. »Wenn man nur Rußland ansieht: Dem Innenministerium
der Föderation zufolge kontrollieren etwa 5700 Mafiabanden 70% des Bankensektors
im Land und den größten Teil der Ausfuhren von Erdöl, Erdgas, strategischen
Mineralien und Rohstoffen. Wie denn übrigens auch in Deutschland, in Italien
und in den USA die organisierte Kriminalität ganze Sektoren der Marktwirtschaft
beherrscht. Wenn man also nicht ab und zu einen von denen aus dem Weg räumt,
wo sollen wir dann enden?« - Liaty Pisani, Die Nacht der Macht. Der Spion und
der Präsident. Zürich 2004
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