Pusher   Der Pusher hatte das Gesicht eines frühzeitig gealterten und ausgemergelten jungen Mannes. Er war 55, sah aber nicht älter als dreißig aus. Er war ein kleiner Mensch mit einem dunklen Teint und dem hageren Gesicht eines Iren. Wenn er endlich auftauchte - wie viele Junk-Veteranen war er hoffnungslos unpünktlich -, dann setzte er sich immer an einen Tisch in der Cafeteria. Man gab ihm das Geld am Tisch, ging nach drei Minuten um die nächste Ecke, und dort lieferte er einem den Junk. Er trug den Stoff nie bei sich sondern hielt ihn in der Nähe unter Verputz.

Der Mann war unter dem Namen ›Irish‹ bekannt. Er hatte früher einmal für Dutch Schultz gearbeitet, aber bei hochkarätigen Gangstern halten sich Junkies nie lange auf der Lohnliste, weil sie.allgemein als unzuverlässig gelten. Irish war also draußen. Jetzt arbeitete er als Pusher oder »schaffte im Loch« (d.h. filzte Besoffene in der U-Bahn), wenn er an Junk gerade nicht herankommen konnte. Eines Nachts wurde Irish in der U-Bahn beim Rempeln erwischt. Er erhängte sich im Tombs-Knast.

Das Pushen war gewissermaßen ein Dienst an der Allgemeinheit, der von den Mitgliedern der Gruppe abwechselnd versehen wurde. Die durchschnittliche Dienstzeit betrug etwa drei Monate. Alle waren sich einig, daß es ein undankbarer Job war. George der Grieche sagte immer: »Am Ende bis du pleite und hockst im Knast. Wenn du den Typen nichts auf Kredit gibst, schimpfen sie dich einen Geizkragen, und wenn du dich breitschlagen läßt, nützen sie dich aus.«  - (jun)

 

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