urgation  Die Excrementa desjenigen, so purgieren will, warm oder kalt in einen großen Federkiel getan, mit Siegellack wohl vermacht und in einem Kessel mit warmem Wasser (es darf aber nicht sieden, man würde sonst lose Händel anstellen) gehalten, so wird er von Stund an zu Stuhle müssen gehen, dergestalten, daß er auch im Schlaf das Bette würde bestuhlgängeln; über eine Viertelstunde den Federkiel wieder in das Wasser gehalten, so gehet er wieder. Solchergestalten kann er laxieren von Viertel- zu Viertelstunden, soofte er will, es kann sichs einer selbsten tun. Ist ein schönes Secretum, besonders vor schwangere Frauen, und tut seine Würkung auch über viele Meilen Weges.  - (zauber)

Purgation (2)  Das Fett vom Aal, in die Ohren gethan, wird als eine gute Arzenei für die Taubheit angepriesen, auch bedienet man sich desselben in der verstopften goldenen Ader, wider die Flecken nach den Pocken, und zur Beförderung des Wachstums der Haare.

Der Aal ist gefräßig; er ernähret sich von kleinen Fischen, Fröschen, Würmern, und läßt sich daher auch leicht mit der Angel fangen. Man hat bemerkt, daß Aale sich aus einem Teiche heraus begeben haben, um entweder in einen andern zu gehen, oder kleine, im Grase verborgene Schnecken aufzusuchen.

Die Aale laßen ihre Jungen lebendig von sich. Man behauptet, daß einige Roßtäuscher den abgetriebenen Pferden Aale in den Mastdarm stecken, damit sie darnach fetter und munterer aussehen mögen; und daß einige Hufschmiede ein hartschlägiges Pferd einen lebendigen Aal verschlingen laßen, damit es, indem derselbe durch dessen Gedärme hindurchgehet, purgire. - J. G. Krünitz, Oekonomische Encyklopädie

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