rotokoll  Wird gebunden, winselt, „könne's nicht sagen;' ,soll ich lügen? ,O weh, o weh, liebe Herren:' Bleibt auf der Versteckung. Der Stiefel wird angetan und etwas zugeschraubt. Schreit: ,Soll ich denn lügen, mein Gewissen beschweren? Kann hernach nimmer recht beten!* Stellt sich weinend, übergeht ihr aber kein Auge. Kann wahrlich nicht und wenn der FUSS herab müsste!' Schreit sehr: Soll ich lügen? Kanns nicht sagen!' Ob zwar stark angezogen, bleibt sie doch auf Einerlei. ,O ihr zwingt Einen!' Schreit jämmerlich: O lieber Herr Gott! Sie wollt's bekennen, wenn sie nur wüsste. Man sage ja, sie sollte nicht lügen! Wird weiterzugeschraubt. Heult jämmerlich. — ,Ach liebe Herren, tut mir nicht so gar. Wenn man Euch aber Eins sagt, wolt Ihr gleich wieder ein anderes wissen' u. s. w. - Torturprotokoll aus Esslingen vom 14. September 1666, nach (hel)

Protokoll (2) F: Was, wenn überhaupt etwas, taten Sie, nachdem Princess von der Vergewaltigung berichtete?

A: Ich hab dem Kind gesagt, daß er ihr nie wieder weh tun würde. Ich hab sie in mein Zimmer gebracht. Sie in mein Bett gelegt.

F: Das gleiche Bett, das Sie mit Mr. Jackson teilten?

A: Ich hatte nicht vor, ihn noch mal reinzulassen.

F: Und dann?

A: Ich hab gewartet, daß Jackson heimkommt. Er war irgendwo zocken. Er kommt zur Tür rein, hockt sich an den Küchentisch. Sagt mir, ich soll ihm ein Bier bringen.

F: Haben Sie ihm ein Bier gebracht? 

A: Yeah.

F: Berichten Sie den Geschworenen, was danach geschah.

A: Ich hab ihn gefragt, warum er das gemacht hat. Ich hab gesagt...

F: Entschuldigen Sie die Unterbrechung, Mrs. Blaine. Sie haben ihn gefragt, warum er das Kind vergewaltigte? Nicht, oh er es tat?

A: Da war Blut in dem Bett von dem Kind.

F: Ich verstehe. Fahren Sie bitte fort.

A: Ich hab ihn gefragt, warum er das, was er gemacht hat, gemacht hat. Er sagt mir, Princess is bald 'ne Frau. Schadet ihr gar nix. Bereitet sie bloß aufs Leben vor, sagt er. Er hat gesagt, sie is im Nachthemd rumgelaufen, während ich auf Arbeit war. Hat gesagt, sie hätt's rausgefordert.

F: Konnten Sie seinen Gesichtsausdruck sehen, als er dies sagte?

A: Yeah. Er hat gelächelt. Als wär das gar nix.

MR. HAYNES: Einspruch.

DAS GERICHT: Abgelehnt.

F: Hat er sonst noch etwas gesagt?

A: Er hat gesagt, das kleine Biest hat gekriegt, was sie verdient hat.

F: Was geschah danach?

A: Ich hab mir ein Küchenmesser geschnappt und hab's ihm ins Herz gestochen.

F: Hatten Sie die Absicht, ihn zu töten?

A: Ja.

F: Warum?

A: Damit er meinem Baby nicht mehr weh tun kann.   - Andrew Vachss, Bluebelle. Berlin und Frankfurt am Main 1991

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