ropagandist
Chesterton kam gewöhnlich zu spät,
musterte durch seinen Kneifer kurzsichtig verschiedene Zettelchen, auf die er
Notizen gekritzelt hatte, und widmete sich dann der Aufgabe, die Menge zu unterhalten,
wobei er aus vollem Hals über seine eigenen Witze lachte. Durch seinen Schnurrbart
schnaufend und mit den Äuglein zwinkernd machte er sich für »reaktionäre« Ideen
wie die Erbsünde und das Jüngste Gericht stark. Normalerweise gelang es ihm,
die Zuhörer zu bezirzen und auf seine Seite zu ziehen; anschließend feierte
er das Ereignis damit, daß er seinen geläuterten Gegner in die nächste Wirtschaft
einlud. »Er ist so lustig, daß man fast glauben könnte, er habe Gott gefunden«,
hat Franz Kafka über ihn gesagt. - Philip
Yancey, Nachwort zu: G. K. Chesterton,
Orthodoxie. Eine Handreichung für die Ungläubigen. Frankfurt am Main 2000
(zuerst 1908)
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