robe aufs Exempel Er war ein Pariser Kleinbürger, weder von Rang noch besonders vermögend, weder mit einem klingenden Namen noch mit besonderen geistigen Talenten gesegnet. Eines jener Wesen also, über die es, wie man meinen sollte, beim besten Willen nichts zu reden gäbe. Weshalb ich dennoch auf ihn zu sprechen komme? Einfach genug: Weil dieser Blunet seiner Frau nicht mehr und nicht weniger als 21 Kinder machte und dies in nur sieben Malen! Das ganze Altertum dürfte keinen Fall von vergleichbarer Fruchtbarkeit vorzuweisen haben; Blunet war der Herkules von Paris!
Seine siebenmal drei Drillinge wurden alle getauft und lebten-die einen mehrere Tage, die anderen mehrere Monate. Übrig blieben schließlich die zwölf stärksten, größten und gesündesten.
Da sich das erstaunte Publikum heftig um die Frage stritt, wem nun solch
verschwenderische Potenz zuzuschreiben sei, seiner Frau oder ihm, beschloß Blunet,
um ein für allemal Klarheit in die Sache zu bringen, auch einmal mit seiner
Dienstmagd zu schlafen. Diese brachte neun Monate darauf drei männliche Kinder
zur Welt. Blunet starb 1685. Es ist schade, daß man die Schicksale seiner Nachkommen
nicht im Auge behielt, doch damals legte man auf die Beobachtung von naturwissenschaftlichen
Phänomenen wohl noch nicht soviel Wert wie heute. - Louis Sébastien Mercier, Mein Bild von Paris.
Frankfurt am Main 1979 (zuerst ca. 1780)
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