Privatnase  »Waas — kaum zu glauben«, sagte sie gedehnt. »Ein Detektiv mit Skrupeln. Erzählen Sie das den Möwen, Rüpel. Bei mir kommt das als Konfetti an. Und nun haun Sie endlich ab, Mister Privatnase, und erledigen Sie diesen kleinen blöden Anruf, auf den Sie so scharf sind. Ich halte Sie nicht zurück.«

Sie wollte zur Tür, aber ich erwischte sie am Handgelenk und wirbelte sie herum. Die zerrissene Bluse enthüllte keine aufregende Nacktheit, nur etwas Haut und ein bißchen Büstenhalter. An jedem Badestrand kriegt man mehr zu sehen, bedeutend mehr. Allerdings nicht durch eine zerrissene Bluse.

Ich muß ein bißchen lüstern hingeguckt haben, denn plötzlich krümmten sich ihre Finger und wollten mich kratzen.

»Ich bin keine läufige Hündin«, sagte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. »Nehmen Sie Ihre Pfoten weg.« Ich kriegte das andere Handgelenk zu fassen und begann, sie an mich zu ziehen. Sie versuchte, mir ihr Knie in den Bauch zu rammen, war aber schon zu nahe. Dann wurde sie schlaff, ließ den Kopf zurücksinken und schloß die Augen. Leicht sardonisch öffneten sich ihre Lippen. Es war ein kühler Abend, unten am Wasser vielleicht sogar kalt. Aber wo ich war, war es durchaus nicht kalt. - Raymond Chandler, Playback. Zürich 1976

 

Nase Schnüffler

 

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Detektivnase
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