osten, vakanter »Hat unsere Akademie schon den ›Genius des brasilianischen Volkes‹ bestimmt?«

»Nein«, warf Samuel ein. »Die Brasilianische Akademie hat lediglich die offizielle Ernennung von Coelho Netto zum ›Fürsten der Prosaisten« und die von Olavo Bilac zum ›Fürsten der brasilianischen Dichter‹ beschlossen. Der Posten eines ›Genius des brasilianischen Volkes‹ ist noch zu vergeben.«

»Gott sei Dank!« entfuhr es mir. Um von meinem Ausrutscher abzulenken, fügte ich hinzu: »Ich sage das, weil mir zu Ohren gekommen ist, der Rat Ruy Barbosa aus Bahia sei schon gewählt worden für den Fall, daß der wahre Nordosten, also wir, das Amt nicht mehr beanspruchen würde.«

»Das ist wahr!« meinte Samuel ernst dreinblickend. »Man hat wirklich davon geredet, weil Ruy Barbosa die große Leistung vollbracht hat, in einem einzigen Aufsatz, in dem berühmten Aufsatz über ›Liederlichkeit‹, ohne sich zu wiederholen, achtundzwanzig Synonyme für das Wort ›Prostituierte‹ zu verwenden.«

»Die portugiesische Sprache soll der Teufel holen, Amen!« merkte ich an. »Doch wie ihr wißt, bin ich Besitzer einer Absteige. Außerdem verdanke ich einen Teil meiner literarischen Ausbildung dem verdächtigen Viertel unserer Stadt, dem ›Leder-Nager‹, so daß ich von diesen Sachen, Freudenmädchen und Freudenhäusern, etwas verstehe. Wenn jemand von euch beiden für den ›Genius des Volkes‹ kandidieren will, brauchte mich nur um Hilfe zu bitten; ich garantiere dafür, daß ich euc wenigstens vierzig Synonyme für ›Hure‹ verschaffe, von dene Ruy Barbosa keines verwendet hat.«

Beide setzten eine abwägende Miene auf, nahmen die Möglichkeit dieser Unterstützung zur Kenntnis.    - (stein)