Post hoc, ergo praeter hoc   Zufrieden vor sich hinsüffelnd, hing er seinen Gedanken nach. Und wie oft bei solchen Gelegenheiten, stellte er sich wieder einmal die Frage, ob die von ihm häufig und mit Vehemenz vorgetragene Behauptung, er denke besser, wenn er ein gewisses Extra-Quantum Alkohol intus habe, tatsächlich stimme oder ob er nur wollte, daß dem so sei. In den letzten Monaten war ihm dieses post hoc, ergo propter hoc immer zweifelhafter geworden, und gelegentlich hatte er sogar Überlegungen angestellt, ob vielleicht Wunschdenken seine ansonsten vielgelobten logischen Fähigkeiten getrübt haben könnte. Fest stand - und das hatte er inzwischen längst akzeptiert -, daß für ihn das Leben nach ein paar Glas Bier viel von seinen Schrecken verlor und daß das Gefühl relativer Geborgenheit offenbar Energie freisetzte, denn die überraschende Lösung für irgendein schwieriges Problem fand er ausschließlich in dieser alkoholselig-unbeschwerten Stimmung. Vielleicht, so hatte er schon manches Mal gedacht, half Alkohol auch einfach als Flüssigkeit an sich, bestimmte gedankliche Prozesse leichtgängiger, eben flüssiger zu machen. Wenn er den Zustand angenehmer Trunkenheit hätte beschreiben sollen, so war es vor allem ein Gefühl großer innerer Ruhe, als säße er am Ufer eines ungeheuren Meeres und schaute unverwandt zu, wie der mächtige Herr der Gezeiten die schaumgesäumten Wasservorhänge langsam erst auf ihn zu und dann wieder von ihm wegzöge, zurück zur ewigen See.  - Colin Dexter, Hüre dich vor Maskeraden. Reinbek bei Hamburg 1988
 

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