oeten-ABC
 

Naturgeschichtliches Alphabet für grössere Kinder und solche, die es werden wollen Im Artmann drinnen  wimmelt es, der Arp frass nie Verschimmeltes. Der Bienek ist ein fleissig Tier, Dem Bernhard kam das g'spassig für. Canetti ist ein hoher Baum. Oft schmeckt man den von Cramer kaum. Die wilde Doutiné man koppelt, Dem Delius wächst die Nase doppelt. Die Endres ist ein kluges Tier, Der Enzensberg kann nichts dafür. Im Süden fern der Fichte reift. Der Frick am Forte sich vergreift. Der Grass im Freien übernachtet. Martini man den Geerken schlachtet. Der Harig wächst an langer Stange. Der Handke macht dem Wandrer bange. Trau ja dem Jandl nicht, er sticht. Der Jünger ist auf Mord erpicht. Den Kolleritsch man gern betrachtet. Den Kroetz man ohne weiters schlachtet. Der Lettau in die Lüfte steigt. Der Lange brüllt, wenn er nicht schweigt. Der Muschg tut niemand was zuleide. Der Mon ist alter Damen Freude. Der Nizon Paul singt wunderschön. Die Novak bleibt zuweilen stehn. Der Wiener-Ossi ist possierlich. Der Ochs benimmt sich unmanierlich. Der Piontek hat keine Ohren. Der Poethen ist meist halb geschoren. Der Rosei scheut den Büchsenknall. Der Rühm gedeihet überall. Der Scharang lange Hörner hat. Auch gibt es Strausse in der Stadt. Der Theobaldy Eier legt. Die Taschau nachts zu schlafen pflegt. Der Unseld schreit im Sumpfe kläglich. Der Urban schläft zwölf Stunden täglich. Der Vesper auf der Weid sich tummelt. Der Völker nachts die Luft durchbummelt. Die Wohmann stört des Herings Frieden. Des Walsers Länge ist verschieden. Der Zwerenz ist des Juden Speise. Den Zod'rer trifft man stellenweise.

- Urs Widmer, aus: Von A bis Zett. Elf Alphabete, ausgedacht von Friedrich Achleitner, H.C. Artmann, Günter Brus, Ludwig Harig, Ursula Krechel, Oskar Pastior, Thomas Rosenlöcher, Gerhard Rühm, Markus Werner, Urs Widmer. Salzburg und Wien 1990