linius  Berichte über Ekel erregenden Gestank findet man häufig bei Schilderungen von Begegnungen mit Kraken. Älteren Berichten zufolge sollen diese Polypen ganze Schiffe auf den Meeresgrund gezogen haben. Der römische Schriftsteller Plinius, der den Untergang Pompejis so eindrucksvoll dokumentierte, schrieb: »Kein Tier im Wasser bringt den Menschen auf eine grausamere Art um als der Polyp. Wenn er Schiffbrüchige oder Taucher anfällt und mit ihnen kämpft, saugt er sich mit seinen vielen Saugnäpfen fest und zieht sie in die Tiefe hinab. Bei Carteja drang ein Polyp in die Behälter der Fischhändler ein, um sich über die eingesalzenen Fische herzumachen. Er kroch an einem Baum hoch und überstieg hohe Zäune. Die Hunde riefen die Fischer herbei. Diese waren entsetzt, denn der Polyp war von ungeheurer Größe. Er sah wie von Salzlake überzogen aus und verbreitete einen fürchterlichen Gestank. Das Ungeheuer trieb die Hunde mit schrecklichem Blasen von sich, peitschte sie mit den Armspitzen und schlug mit den stärkeren Armen wie mit Keulen auf sie ein. Viele Dreizacke bohrten sich in seinen Leib und das Tier wurde schließlich getötet. Der Polypenkopf war so groß wie ein Fass. Seine keulendicken Arme waren von einem Mann kaum zu umspannen und 30 Fuß lang.«

Plinius gilt als der exakteste Schilderer unter den römischen Schriftstellern. Es gibt keinen Grund daran zu zweifeln, dass er von der Wahrheit des von ihm Berichteten überzeugt war. - (hoe)

 

Naturforscher Leichtgläubigkeit

 

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