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Platzregen (2) Man spricht auch von einem Froschregen.
Aber das wird noch niemand gesehen haben, daß es Frösche aus der Luft herab
regnete. Die Sache verhält sich ganz kurz so: Im Sommer bei anhaltend trockner
Hitze zieht sich eine Art von Landfröschen in benachbarte Wälder und Buschwerke
zurück, weil sie dort einen kühlem und feuchtem Aufenthalt haben, und verhalten
sich ganz stille und verborgen, so daß sie niemand bemerkt. Wenn nun ein sanfter
Regen fällt, so kommen sie in zahlreicher Menge wieder hervor, und erquicken
sich in dem nassen, kühlen Gras. Wer alsdann in einer solchen Gegend ist und
auf einmal so viele Fröschlein sieht, wo doch kurz vorher kein einziges zu sehen
war, der kann sich nicht vorstellen, wo auf einmal so viele Frösche herkommen;
und da bilden sich einfältige Leute ein, es habe Frösche geregnet. Denn aus
lieber Trägheit läßt man eher die unvernünftigsten Dinge gelten, als man sich
die Mühe gibt, über die vernünftigen Ursachen dessen nachzudenken oder zu fragen,
was man nicht begreifen kann. - (hebel
)
Platzregen (3) Das Schwarze
Loch im Zentrum unserer eigenen Milchstraße hungert schon seit etlichen
Jahrmilliarden vor sich hin. Zwar wirbeln Tausende Sterne mit Spitzengeschwindigkeiten
von bis zu 18 Millionen Stundenkilometern um den Materieschlucker herum, wie
ein Team um den Münchner Astrophysiker Rainer Schödel kürzlich zeigen
konnte. Doch die Fliehkraft verhindert, dass größere Mengen Gas und Staub in
seinen Schlund stürzen — genauso wie die Fliehkraft verhindert, dass die Erde
in die Sonne fällt. Hasinger: "Es ist eben gar nicht so einfach, ein Schwarzes
Loch richtig fett zu füttern. Ein ständiger Nieselregen aus Gas und Staub reicht
nicht aus, es muss schon ein plötzlicher Platzregen her." - Olaf
Stampf, Der Spiegel 48 / 2002
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