lantage «Ich glaube, Sie machen sich nicht ganz richtige Vorstellungen, mein lieber junger Mann. Wenn man eine schöne Plantage mit schnurgeraden Reihen und tadellos regelmäßigen Abständen haben will, dann heißt's den Buckel beugen, bis tief zum Erdboden hinunter, und das hat bisher nur die Peitsche vollbracht. Kommen Sie!»
Und Chavin führte mich in einen abgelegenen Schuppen. Nachdem er eine Weile
lang in einem dunklen Verschlag herumgestöbert und allerlei altes Gerümpel weggeräumt
hatte, boten sich seine Schätze meinen Blicken dar: Peitschen mit geknoteten
Schnüren oder nageldurchflochtenen Riemen, eine eiserne Maske, die man als Vorhängeschloß
gebrauchte, um gewisse lasterhafte Neger daran zu hindern, daß sie die rote
Erde fraßen, den berühmten fruchtbaren brasilianischen diabas, auf den sie ganz
wild waren, besonders wenn er mit einer bestimmten weißen Erde, vermutlich Baryt,
vermengt war; ferner Ketten, Fußeisen, Halseisen, ein ganzes Arsenal von Daumenschrauben,
Handfesseln, Halsbändern, Fußringen, mit Dornen gespickten Brustriemen; Kämme,
um die Haut blutig zu striegeln, einen eisernen Pantoffel, ein chinesisches
Halsbrett... -
Blaise Cendrars, Sternbild Eiffelturm. Zürich 1982 (zuerst 1949)
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