issverhaltung es
fiel ihm zum Beispiel ein Alter bei, den er anläßlich seines letzten Krankenhausaufenthaltes
links von sich im Bett angetroffen hatte, und der nicht nur alle paar Minuten
in ein Deckeltöpfchen zu rotzen pflegte und ihm anschließend den Rotz zeigte,
sondern sich auch des längeren über irgendeine Pißverhaltung verbreitet hatte,
von der er wer weiß wann einmal betroffen worden war, er berichtete zunächst
von der unerwarteten Verstopfung seiner Herrenröhre als solcher und fügte hinzu,
daß sie ihn davon abgehalten hatte, zur abendlichen Schichtarbeit zu gehen,
dann erzählte er von einem gewissen Bärentraubenblattertee, der sich möglicherweise
mit Doppel-ee geschrieben hatte, und vergaß nicht sein Verhältnis zu jener Dame
zu erläutern, die ihm den Tee zubereitet hatte; sie war zunächst mit seinem
Bruder verheiratet gewesen und hatte sich erst nach dessen Tod ihm zugewandt,
allerdings, ohne ihn zu heiraten, um nicht ihrer Rente verlustig zu gehen, und
führte ihm nun den Haushalt, wie er es nannte, dieser Bär- oder Beerentraubenblättertee
also hatte den Druck auf seiner Blase noch verstärkt, so daß bald immer unerträglicher
werdende Schmerzen eintraten, die den Ruf nach der Feuerwehr auslösten; diese
kam auch bald und transportierte den Herrn aus Nimptsch, der viel von Frantek
hatte und auch Vandsburg am Rudener Fluß kannte, während Frantek oft von Nimptsch,
das heute in Polen liegt, erzählt hatte, ins Krankenhaus, wo man ein Stäbchen
vorn ins Glied einführte, mit dem ein Blasenstein beiseite gedrückt wurde, der
sich Innen vor die Herrenröhre gesetzt hatte, bis das Wasser abgelaufen war.
schließlich war noch von einem stabähnlichen Apparat die Rede, der ebenfalls
durch das Glied eingeführt wurde und mithilfe einer winzigen Zange, die sich
an seiner Spitze befand, den Blasenstein Stück für Stück zerkleinerte, bis er
ihm ohne weiteres abging. - Peter O. Chotjewitz, Hommage à Frantek. Nachrichten
für seine Freunde. Reinbek bei Hamburg 1965
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