Physiognomie, höllische   Es läßt sich gar nicht in Kürze beschreiben, wie alle die Gestalten aussehen, denn keine gleicht der anderen. Nur zwischen denen, die einem ähnlichen Bösen verfallen sind und daher zur gleichen höllischen Gesellschaft gehören, besteht eine gemeinsame Übereinstimmung, die als Grundlage für eine gewisse Ähnlichkeit der einzelnen Gesichter untereinander zu dienen scheint. Im allgemeinen sind ihre Gesichter grausig und leblos wie die von Leichen. Bei einigen glühend rot wie ein Feuerbrand, manche durch Blattern, Beulen und Geschwüre entstellt, bei vielen ist überhaupt kein Gesicht zu erkennen, statt dessen nur etwas Struppiges oder Knöchernes; bei anderen fallen nur die Zähne in die Augen. Auch ihre Leiber sehen scheußlich aus, und ihre Sprache erweckt den Eindruck, als werde sie aus Zorn, Haß oder Rachgier hervorgestoßen, redet doch jeder aus seinem Falschen und in einem Tonfall, der seinem Bösen entspringt. Mit einem Wort: Sie sind samt und sonders Abbilder ihrer Höllen. Man soll sich jedoch klarmachen, daß die höllischen Geister zwar im Lichte des Himmels so aussehen, sich aber untereinander als Menschen erblicken. Infolge der Barmherzigkeit des Herrn dürfen sie einander nicht als ebensolche Scheußlichkeiten erscheinen wie den Engeln.

Die Gesamtgestalt der Hölle wurde mir nicht zu sehen gegeben, mir wurde nur gesagt, ebenso wie der Himmel in seinem Gesamtumfang einen einzigen Menschen darstelle, so forme auch die Hölle in ihrem Gesamtumfang einen Teufel. - Emanuel Swedenborg, De Coelo et Inferno, nach (boc)

 

Physiognomie Hölle

 

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