Physiognomie, religiöse  Ein schwäbischer Bauer von vornen. M. K. Ein Gesicht, das in der Natur viel mehr, als in diesem, jedoch nicht unkenntlichen, Bilde - ins Affengeschlecht sieht - - So hab' ich noch keinen Affenblick gesehen! Und selten noch die vielseitige kindlich einfältige, und dennoch,  obgleich planlos - feine Naturkraft, und kalte, doch bisweilen heftige, kühne Religion.

Nah' an Wunderkraft gränzte einst der nun verloschne Glaube dieses Mannes - Trockner, kälter, unzärtlicher, und dennoch zugleich kindlich liebreicher - hab' ich kaum einen Mann und ein Gesicht gesehen. Diese von aller freundschaftlichen Sehnsucht, allem schmachtenden Anziehen ferne Trockenheit - ist in den Falten der Stirne - besonders aber m der pyramidalen Falte über der Nasenwurzel - in der Kleinheit und Kürze der Nase - in der starken Wölbung der Augen und Augenlieder und Augenfalten - sichtbar; am sichtbarsten aber in dem Munde, und der eckigten Falte unterm Munde - und der Entfernung des Mundes von der Nase. Jedoch leuchtet selber durch diese beynahe trutzige Trockenheit des Mundes, besonders auf der rechten Seite der Mittellinie etwas von besagter Kindesgüte hervor. Das Aug' ist mehr des Tiefblickenden, als des Tiefforschenden.

Hier dasselbe Gesicht im Profil - etwas zu lang und zu perpendikular, welches die Kälte seiner Religion sichtbar macht. Tiefblick im Auge ist so sichtbar - als Vielfassung in der hohen Stirne, und Trockenheit, Naivetat, gerader Sinn im Ganzen.  - (lav)

Physiognomie Religiosität

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