hilosophentod Epikurs Tod sei herbeigeführt worden durch Urinversperrung (Harnzwang) infolge eines Steinleidens nach vierzehntägiger Krankheit, wie Hermarch in seinen Briefen mitteilt. Dazu berichtet Hermippos noch, er sei in eine eherne, mit warmem Wasser gefüllte Wanne gestiegen und habe sich sehr schweren Wein reichen lassen, den er eingeschlürft habe. So sei er, nachdem er die Freunde gemahnt, seiner Lehren eingedenk zu bleiben, gestorben. Unser Epigramm auf ihn lautet:
Heil euch! Gedenkt meiner Lehren! So sprach Epikur
zu den Freunden,
Als er, gewärtig des Tods, ihnen den Abschiedsgruß
bot.
Sitzend im wärmenden Bade betäubte mit kräftigstem Weine
Er seinen
Schmerz, daß er bald starr ward, vom Tod übermannt.
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(diol)
Philosophentod (2) Endlich wurde Heraklit des Zusammenseins mit den Menschen völlig überdrüssig schied aus ihrer Gesellschaft aus und lebte einsam im Gebirge sich von Gras und Kräutern nährend. Dadurch verfiel er der Wassersucht, kehrte in die Stadt zurück und fragte die Ärzte in rätseiartigen Worten, ob sie aus Überschwemmung Dürre machen könnten. Da sie es nicht verstanden, grub er sich selbst in einen Kuhstall in den Rindermist ein in der Hoffnung, durch die Wärme werde das Wasser sich ausdunsten. Aber auch das half nichts. Er starb im sechzigsten Jahre. Unser Epigramm auf ihn lautet:
Rätselhaft war mir oft Heraklit: wie konnt' er sein
Leben
Nach soviel Mühe und Qual schließen mit solch einem Tod ?
Denn
die unleidliche Krankheit durchtränkte den Körper mit Wasser,
Löschte das
Augenlicht und gab ihn der Finsternis preis.
Hermippos aber berichtet, er habe die Ärzte gefragt, ob einer durch Druck
auf seine Eingeweide das Wasser heraustreiben könne; als sie es verneinten,
habe er sich in die Sonne gelegt und den Knaben befohlen, sie sollten ihn mit
Rindermist bedecken; so sich abquälend sei er am zweiten Tage gestorben und
auf dem Markte beerdigt worden. Neanthes von Kyzikos dagegen behauptet, er sei,
weil er den Mist nicht hätte entfernen können, liegengeblieben und, durch die
Veränderung unkenntlich gemacht, von den Hunden verzehrt worden. -
(diol)
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