flanze,
animalische Was ist es, Amaryllis formosissima... —
Der Alte grinste abscheulich, sein weißer zahnloser
Gaumen und die ebenso weiße Zunge entließen einen glucksenden
Laut, ehe er aufkreischte: Nein, nein... nein, ein
glänzender Irrtum, aber ein glänzender. Wenn die Richtung
auch stimmt, so ist es doch ein kolumbianischer Irrtum. Ein jugendlicher Höhenflug...
Sie sind wahrscheinlich jünger, als ich annehme ... - sein zahnloses Grinsen
verstärkte sich noch -... aber ist sie nicht trotzdem herrlich, Sie sehen doch,
daß sie kostbar ist. - Er hatte, in einem gewaltigen papierumwundenen Topf,
ein Etwas auf den Tisch gestellt, das mich fasziniert, das mich in seiner anscheinenden
Lebendigkeit aber auch erschauern ließ. - Sie lebt, kommentierte der Alte, ja
sie lebt, sie lebt in mir immer weiter... — Tatsächlich machte die Pflanze einen
eher animalischen als vegetativen Eindruck; aus einem Rund großer, dunkel glänzender
Blätter, die sich elastisch an den Boden duckten, sproß ein langer, wie ein
Schlangenkörper gebogener Stengel auf, an dessen abwärts geneigter Spitze ein
fast faustgroßer herzförmiger Tropfen hing, so unheimlich
blutrot in seinem feuchten Leuchten, daß man alle Augenblicke erwartete, ihn
niederfallen zu sehen, um die Blätter darunter mit einem Bad echten Bluts zu
übergießen. -
(
hilb
)
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