ferdegeier  Um die Mittagszeit, da wir die Insel schon aus den Augen verlohren hatten, faßte ein plötzlicher Wirbelwind unser Schiff, drehte es etlichemal mit entsetzlicher Geschwindigkeit im Kreis herum, und führte es wohl dreytausend Stadien hoch in die Lüfte, setzte es aber nicht wieder auf dem Meere ab, sondern es blieb in der Höhe schweben, und segelte mit vollem Winde über den Wolken daher.

Wir waren bereits sieben Tage und eben so viel Nächte in dieser Luftfahrt begriffen gewesen, als wir am achten Tage eine Art von Erde in der Luft erblickten, gleich einer großen, glänzenden, kugelförmigen Insel, die ein sehr helles Licht um sich her verbreitete. Wir fuhren auf sie zu, legten unser Schiff an, und stiegen ans Land; und als wir uns darin umsahen, fanden wir, daß es bewohnt und angebaut sey. Zwar bey Tage konnten wir nichts unterscheiden: aber sobald die Nacht einbrach, zeigten sich uns noch andere Inseln in der Nähe, einige größer, andere kleiner, und alle feuerfarb; auch wurden wir tief unter uns eine andere Erde gewahr, welche Städte und Flüsse und Meere und Wälder und Berge in sich hatte; woraus wir denn schlössen daß es vermuthlich die unsrige sey.

Da wir nun weiter fortgehen wollten, stießen wir auf eine Anzahl Pferdegeyer, oder Hippogypen, wie sie hier zu Lande heissen, die sich sogleich unsrer Personen bemächtigten. Diese Hippogypen sind Männer, die auf großen Geyern reiten, und sie so gut wie wir die Pferde, zu regieren wissen: die Geyer aber sind meistens dreyköpfig, und wie groß sie sein müssen, kann man daraus abnehmen, daß jede ihrer Schwingfedern länger und dicker ist als der Mast eines großen Kornschiffes. - (luege)

Pferd
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