farrköchin  Erst nach einer Reihe von Jahren kamen, bei Gelegenheit anderer, bei weitem größerer Entdeckungen, folgende kleine Umstände aus der geheimen Lebensgeschichte dieses Heiligen an den Tag, wenigstens laut und öffentlich zur Sprache. Als Kaplan zu Hofkirchen schwängerte er die Pfarrköchin Maria H., die durch seine Vermittlung zu Landshut im Oktober 1801 ihm einen Knaben gebar, der aber bald darauf wieder starb. Während seines Aufenthaltes als Kaplan zu Hirnheim trat er mit der Küchenmagd seines damaligen Pfarrherrn, Anna Maria Eichstädter, in vertrauliches Verhältniß und erzeugte mit derselben ein Mädchen, das am 17. Mai 1803 zu Regensburg geboren, auf einen falschen Namen sowohl des Vaters als der Mutter getauft, 4 Jahre nachher die unschuldige Veranlassung des grausamen Todes seiner Mutter geworden ist. Als Kaplan zu Pfarrkofen (1803) machte er eine Näherin, Walburga R., zur Mutter, die ihm ein Mädchen, Theresia, gebar, welches zur Zeit gegenwärtiger Untersuchung ebenfalls noch am Leben war. Überdies ging damals im Geheimen das Gerücht, daß auch die Küchenmagd des dortigen Pfarrers sich von dem Kaplan in denselben Umständen befinde. Sein Aufenthalt als Kaplan zu Pondorf (1804) bot ihm blos die unangenehme Gelegenheit, an dem Sittenverfall der Welt und dem Verderbniß der jungen Geistlichkeit Ärgerniß nehmen zu müssen; denn einige andere Kapläne erwiesen seines Pfarrers Bäschen eine besondere Aufmerksamkeit, welche erwiedert zu werden schien: was ihn bewog, wie er selbst gesteht, sich um seine Versetzung an eine andere Pfarrei zu bewerben. Von da nach Pirkwang versetzt, erwählte er in seinem Filialort Lauterbach die Tochter des sogenannten Thomasbauern, Magdalena Frauenknecht, zu seiner Geliebten, eine Unglückliche, über die unsere Erzählung sich ebenfalls des Umständlicheren zu verbreiten hat und von welcher hier einstweilen nur bemerkt wird, daß sie ihm zu München im Juni 1807 einen Knaben gebar, der jedoch sechs Wochen nachher wieder starb. Endlich, nach dem Tode dieses Mädchens, verband er sich mit seiner letzten Köchin, Anna Weninger, mit welcher er nicht weniger als drei Kinder erzeugte.

Seine Beischläferinnen, diejenigen wenigstens, die er sich auf längere Zeit beilegen wollte, pflegte er, theils um ihr Gewissen zu beruhigen, theils um ihrer Treue sich desto besser zu versichern, durch feierliche Handlung, wobei er den Priester und Bräutigam in Seiner Person vereinigte, sich als Gattinnen förmlich anzutrauen. Katharina Frauenknecht versichert, daß sie hinter Riembauers Bette versteckt, der Trauung zwischen ihm und ihrer Schwester Magdalena beigewohnt habe und gehört und gesehen, wie derselbe hierbei alle bei einer Trauung gewöhnlichen Gebete und Ermahnungen gesprochen, auch einen goldenen Vermählungsring ihrer Schwester an den Finger gesteckt habe. Anna Weninger erzählt dasselbe von ihrer Verbindung mit diesem Pfarrer, nur will sie nicht mehr wissen, ob der Priester-Bräutigam mit seiner Stola bekleidet, bei brennenden Kerzen, diese Handlung verrichtet habe. Er selbst läugnet solchen Mißbrauch seines geistlichen Amtes, gesteht jedoch, daß er seine Beischläferinnen feierlich über die gegenseitigen Pflichten der Ehegatten belehrt und ihnen hierauf ein förmliches Versprechen gegeben und abgenommen habe. Nebenbei verdient noch angeführt zu werden, daß Riembauer schon als junger Kaplan in den Häusern, wo er hübsche Mädchen wußte, umherzuschleichen pflegte und deren Eltern zu bewegen suchte, ihm dieselben zum Dienste künftiger Pfarrköchinnen abzurichten. - Anselm von Feuerbach, Merkwürdige Verbrechen. Frankfurt am Main 1993 (Die Andere Bibliothek 98, zuerst 1828 f.)

Haushälterin Pfarrhaus Köchin
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