farrhaus  (protestantisches)    So schwer, so mühselig, so anstrengend und hoffnungslos alles ist: dies kann ohne Pose und Lüge der Weg zu dem sein, was ich das Pfarramt und das Pfarrhaus als das »Ideal« meines Lebens nenne;  von beiden weiß ich, daß sie keine einfache Sache sind und daß sie mir in den Pastorenkreisen nie begegneten: entweder fand ich Würdelosigkeit oder Verlogenheit. - Jochen Klepper, Tagebuchnotat vom 20. Juni 1934. Unter dem Schatten deiner Flügel. Aus den Tagebüchern der Jahre 1932 1942. Stuttgart 1956

Pfarrhaus (2)  Die Nacht im Pfarrhaus war kalt und düster. Eine schauerliche Stille lag über dem ganzen Haus. Irgendwann hantierte Lestrade mit einem Streichholz, um sich eine Zigarre anzuzünden, doch er mußte zugestehen, daß das plötzliche Aufleuchten einer Flamme im Haus des Todes unpassend, ja fast blasphemisch schien. Er blies das Streichholz aus, vergrub sich unter den Kissen und zog es vor, den Tabak zu kauen. Das kalte Wasser am Morgen, der eiskalte Kaffee und kalter Schinken trugen nicht dazu bei, ihn aufzumuntern oder zu erwärmen. Er frühstückte allein. Selbst das Hausmädchen ließ sich nicht in seiner Nähe blicken. Er konnte seinen leidgeprüften Gastgeber nicht finden, um sich zu verabschieden. Zum guten Schluß trat er auf eine der Katzen und machte sich aus dem Staub. - M. J. Trow, Lestrade und die Struwwelpeter-Morde. Reinbek bei Hamburg 1990 (zuerst 1985)

Pfarrhaus (3, schwedisches)   Florin, Propst in Kimito, überläßt das Pastorat seinem Sohn, der dann der undankbarste Sohn ist und, obwohl er versprochen hatte, seinen Vater bis zum Todestag zu ernähren, gegen ihn so verdrießlich ist, daß der Alte in einer kleinen Kate untergebracht sitzen mußte. Aber Konsistorium erbarmt sich seiner, gibt dem Propst zuerst eine kleine Unterpfarre, dann das kleinste Pastorat auf Aland. Er seufzt zu Gott über seinen undankbaren Sohn.

Peldan, Student, wird zum Informator und Hauspriester beim jungen Florin berufen. Als Peldan von Abo reist, legt sich das Pferd auf die Knie und seufzt. Ein Alter, der das sieht, sagt: reist nicht, Ihr kommt nie zurück. Resp.: ich werde reisen, wenn so viele Teufel wären wie Bäume.

Florin verliebt sich in die Frau des Inspektors und sie wiederum in ihn.

Florin gibt seiner Frau im Kindbett Gift durch die Beihilfe der Hausjungfer, daß sie stirbt.

Inspektor mit dessen Frau wird von Florin zum Weihnachtsmahl gerufen und vollgetrunken, in eine Kammer hinausgeführt, zu schlafen wie ein Schwein.

Peldan wird verlockt, dem schlafenden Alten auf die Stirn mit einem Axthammer zu schlagen, und eine Magd leuchtet.

Der Knecht setzt den Toten auf sein Pferd und führt ihn zu einer Brücke am Weg zu seinem Hof, dort wirft er den Toten; das Pferd geht heim.

Das Volk geht vorbei, erblickt den Toten. Man sagt, daß er in seinem Rausch heimgeritten, an der Steinbrücke gefallen sei und sich zu Tode geschlagen habe.

Ein Knecht, neugierig die Weihnachtsgäste zu sehen, geht in die Dunkelheit hinaus und sieht das Licht in der Kammer und wie Peldan dem Vogt vor die Stirn schlägt.

Dieser Knecht bekommt 2 Jahre später Schläge von Florin, deckt die Sache auf.

1722 werden Florin, Peldan, die Frau, die Hausjungfer, die Magd, der Knecht hingerichtet.   - (nem)

Pfarrhaus (4)

 

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