ersephone  Das Akanthusblatt, das man auf dem Gymnasium kopiert, wenn man so gut wie möglich die Zeichenkohle handhaben lernt,

der Stengel einer Winde oder einer anderen Kletterpflanze,

die schraubenförmige Inschrift auf einem Schneckenhaus,

die Mäander des Dünn- oder Dickdarms, die Sandschlange, die ein Regenwurm ausscheidet, die Locke des Kinderhaars, in einem Medaillon eingeschlossen,

das stinkende Simulakrum, das ein leichter Daumendruck einem »pere-la-colique«, einem Furzautomaten, entlockt,

das Jaspisgesprenkel an den Rändern mancher gebundener Bücher,

die gekurvten Kunstschmiedearbeiten des Jugendstils an den Metro-Eingängen,

das Geschnörkel der auf die Bezüge von Bettdecken und Kopfkissen gestickten Chiffren, die Schmachtlocke, mit Schmalz auf den Backenknochen einer Prostituierten zur alten Zeit des Goldhelms geklebt,

das dünne und braunere Geflecht des Stahltaus, das dicke und hellere des Seilkabels,

die Hirnwindungen, die, ißt man davon, das Hammelhirn veranschaulicht,

das Korkenzieherhafte der Rebe, Bild dessen, was später — wenn der Saft in die Flasche gefüllt ist — der Korkenzieher sein wird (der wiederum die endlose Schraube der Trunkenheit vorwegnimmt),

die Laufgräben des Bluts,

die Muschel eines Ohrs,

die Mäander eines Pfads,

alle Festons, Voluten, Ranken, Girlanden, Schnörkel, Arabesken,

ein Sporn (den ich mir in diesem Kontext wickelrankig vorstellen möchte) des Schwertfischs,

die Spirale eines Widderhorns,

all das glaube ich potenziert im Namen der Persephone zu entdecken, und ich warte nur auf eine verborgene Druckfeder, die jäh aufschnappt wie die Wicklung eines Stahlbands im Innern eines Uhrwerks oder wie die Springfeder in dem Kasten mit geschlossenem Deckel, wo der Teufel mit dem Zausbart sprungbereit kauert.   - Michel Leiris, Die Spielregel I. Streichungen. München 1982 (zuerst 1948)