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erigierter Wie eine Salzgurke, die auf der Landwirtschaftsschau
den Ersten Preis gewonnen hat, schwebte, als wäre er erhöht durch die Aufmerksamkeit
und Heiterkeit, der Penis in der Flüssigkeit; dieselbe Flüssigkeit, die das
Gehirn am Leben hielt, hatte ihn in die Unendlichkeit erigiert.
Begleitet wurde er von einem runden Paar, das luftig
und leicht in der Flüssigkeit auf und nieder stieg, soweit die Haut ihm Bewegungsfreiheit
zugestand. Dann hatte sich der Professor ein frisches Paar Handschuhe
übergestreift und holte das Gebilde aus dem Glas hervor, das, sobald es an die
frische Luft kam, dramatisch in sich zusammenfiel.
Offensichtlich beeilte sich der Professor jetzt. Er arbeitete an dem Unterleib des künstlichen Menschen sehr schnell, doch war er in seinen Hantierungen brillant wie nie. So hatte er die Nervenenden und Blutkanäle, und was es sonst zu bedenken gab, im Handumdrehen angeschlossen und betrachtete zufrieden sein Werk. Natürlich hing es, da kein Blut im Körper war, recht kläglich zwischen den Beinen herab. Bevor sich eine kleine spöttische Stimmung gegen den Professor bemerkbar machen konnte, wies der herrisch auf das Flutsignal, und dieselbe Schwester, die das Glas getragen hatte, öffnete den Kanal.
In einem dünnen, durchsichtigen Schlauch lief in einem ununterbrochenen Strom
blasenfrei, wegen einer sonst tödlichen Embolie, das Blut in den Körper des
künstlichen Menschen hinein. Seine Farbe besserte sich, und es schien, als freue
er sich über das Leben, das nun in seinen Körper zog. Am sichtbarsten war der
Prozeß in der Lendenpartie, wo nicht im Taktschlag des Herzens, sondern gemäß
des stetig rinnenden Kanals die Verkörperung seines vitalen Lebens ihr Haupt
erhob. - Gerd Maximovič, Frankenstein. In: Phantastische Welten, Hg.
Franz
Rottensteiner. Frankfurt am Main 1984 (Phantastische Bibliothek 137)
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