enis (wienerischer)

achl f.

eichel "glans penis".

amua m.

amor. selten.

ana

siehe ea.

an‘ddenan f.

antenne

'äamö m.

ärmel

baa n.

bein, knochen. dieser ausdruck ist nicht sehr häufig, in KA findet sich jedoch das folgende lied (nach der melodie von des is in, weana sei schan):

    dsua 'oweggslung a‘moe faun hind
    das da 'ghoede iwan oasch oba rind
    daun dswischn de duddl hinein
    do fegld ma 'noamoe so fein

    und wiad daun des madl rächd geu
    so schdeggsd ia de nudl ens meu
    si dsudsld es moagg ausn baa
    des is in 'weana sei scha

babsd m.

papst

bachwalm m.

ich habe keine quelle ausser BGG; da ich das wort noch nie gehört habe, vermute ich, daß burnadz es aus WRW übernommen hat.

ba‘nanan f., ba‘nananschdaudn f.

banane, bananenstaude

'basmau m.

BGG schreibt passmann: das wort stammt wohl aus berlin.

'baundsnschdecha m.

vgl. 'baundsadl "cunnus".

'baumasda m.

baumeister, vgl. 'baua "sperma" und 'baublods "cunnus".

beabben‘diggl m.

perpendikel

'bedschofd m.

petschaft, vgl. bed‘schian "futuere".

'begga m.

pecker, instrument zum pecken, picken, vgl. beggn "futuere".

begl m.

bügel (von hühnern etc.), siehe aber auch: ,begadl n. begin "futuere".

beidl m.

beutel, ursprünglich und auch für das scrotum. beidl ist eins der standardworte. in W findet sich schrotbeidl "hoden".

beio‘nedd n.

bajonett. beio‘nedd budan "onanieren". SCH hat bajonettvisiet, schwanzparade "ärztliche visitierung der mannschaft in kasernen etc.".

bembsdl m.

pinsel (zum la‘ghian "futuere").

bendl n.

pendel

'bfeifadl n.

pfeifchen. si s 'bfeifadl fa‘brena "sich eine geschlechtskrankheit zuziehen". es ist schwer zu entscheiden, ob bei den verschiedenen vergleichen des penis mit der pfeife die vorstellung des blasinstruments oder die des rauchzeugs im vordergrund steht (vgl. flädn
und gschdeamö); für "fellare" z. b. hat das wienerische sowohl blosn als auch rauggn.

bfeu m.

obgleich das wort literarisch sowohl als pfeil als auch als pfahl erscheint, würde ich letzterer deutung angesichts der tendenzen zur brutalität im wienerischien den vorzug geben.

bfiands m., n.

zu dt. pflanzen, rw. pflanzen "erzeugen", aber auch zu wienerisch bflands m. "täuschung".

bflogg m.

pflock

bfosdn m.

pfosten

'biaschdnbinsl m.,
'biaschdnbemsdl, m.

Instrument zum pinseln der biaschdn "vulva"

'biawama m.

bierwärmer

bibbm f.

pipe. das schimpfwort 'rodsbibbm scheint ursprünglich "penis" bedeutet zu haben (auch beidl ist ein schimpfwort) (rods, rodds "sperma"). dt. piephahn ist wohl ein aus der interpretation als piepshahn (geflügel) ent standenes hendiadyoin.

'biggsnbolira m.
'biggsnreissa m.
'biggsnschbaunna m.
'biggsnschdiara
m. etc.

büchsenpolierer, -reisser, -spanner, -stocherer: diese in BGG geführten ausdrücke stellen natürlich nur eine auswahl der möglichen bildungen dar.

'bimbbadl n.

pimperl bei BGG als "kleines männliches glied“; meiner meinung nach als pümperl zu interpretieren, demnach also ursprünglich "vulva“.

bimbf m.

pimpf, nach KE "schelte des halbstarken, der noch keinen pumpf (crepitus) zustande bringt“, seit anfang des jahrhunderts ohne abschätzigen beiklang "jugendlicher“.

'bimmö n.

pimmel "stössel“.

binsl m.

gemäßigt wienerisch für bembsdl. 'bleddsa zu bleddsn.

'blosreadl n.

blasrohr, wohl im hinblick auf irrumation.

'bluadschbenda

blutspender

'blumanschdeggl

blumenstock, zu blume "vulva

blundsn f.

blunze, blutwurst: grosses glied.

'boara m.

bohrer

bocha‘rei

bäckerei? pocherei? "genitalien; weibliche brust“.

bo‘lia m.

polier "sprecher der bauleute“ (zu frz. parler), hier natürlich auch zu polieren.

boidsn m.

bolzen

'bongo m.

aus der groschenromanserie ROLF TORRINGS ABENTEUER, die zwischen den weltkriegen auch in österreich große popularität genoss, ging ,bongo (geschrieben pongo) in die wiener umgangssprache ein (,gloscheambongo "brillenträger“, etc.); pongo ist ein riesenhafter, etwas beschränkter neger, hier "grosser penis“.

bredsn f.

brezel "gebäck“, vgl. 'ghibbfadl.

bräsi‘dendd m.

präsident, vgl. 'hausmasda.

'breidschwaunds

breitschwanz; ein kalauer.

'bremsschdengl

bremsstengel. siehe bremsn "futuere“.

'briab m.

BGG: priap. das wort ist jedenfalls selten.

'bridschn

,der britschn‘ in BGG dürfte wohl aus WRW unkritisch übernommen sein, siehe bridschn "cunnus“.

brigl m.

prügel. auch "athletisch gebauter mensch“.

bro‘däsn f.

prothese. ursprünglich "olisbos“.

'bruada m.

bruder. da 'glane 'bruada, in 'bruadan de haund gem "urinieren“, auch "onanieren“.

'brundsadl n.

wie 'brundsadl "cunnus“.

'brunga m.

brunger, bohrer. WRW hat das wort, gibt aber keine ableitung (es kommt vermutlich vom brunnenbohren). BGG hat gar brunier, was sich aber bei näherer betrachtung als missverständliche übernahme von brunjer aus WRW herausstellt (norddeutsch=berlinische aussprache von brunger).

bschdem n.

bestemm "penis und hoden“ (RIV). zu stamm "geschlecht“.

bschlong sei

einen kräftigen penis haben (RIV).

bua m.
'buadli m.
'buaschi m.

bub, junge. WRW hat bua "schlüssel“.

'buanheidl n.

burenhäutchen "burenwurst“, eine billige wurstsorte, die in wien auf der strasse verkauft wird.

'buddnbolira m.
'buddnreissa m.etc.

vgl. 'biggsnbolira.

'budsschdogg m.

putzstock, wohl aus der soldatensprache. vgl. 'duachbuddsn "futuere“.

burnbbm f.

vgl. 'bimbbadl.

'burnbbnschwengl m"

pumpenschwengel

'bummadl n.

vgl. a ,bumrnadl rnochn "futuere“.

'bungdrolla m.

BGG: punktrolla "gravierwerkzeug, gummmiknüppel. männliches glied“. GFR hat rollen "futuere“ (von der Sau).

'buri, m.

nach J; porreelauch. eam hengd da 'buri aus "er hat zerlumpte hosen“. siehe auch 'buri "sperma"

chingerdo m.

bei BGG‘ offenbar ein abschreibfehler aus WRW cingerdo "bohrer“. jedenfalls in wien nicht gebräuchlich.

chui m.

in der nachkriegszeit von den russischen soldaten übernommen.

'damanschdifd m.

damenstift (RIV).

'dauchsiada m.

tauchsieder

'deimling m.

däumling, kleines glied.

'didschgadl n.

spätestens seit der jahrhundertwende "bajonett“ (rw. titschkerl). aus tschech. tycka "latte“, slov. (p)ticek ("vöglein“) "penis“. siehe auch 'didschgagln "futuere

draum‘bed(d)n f.

trompete

'dremmö m.

dremel "balken, riegel, pfahl, stange“

'dreamö m.

(DWB). SCK hat drämel "gigerl=(gecken=)stock“ von dram "balken“.

'dresdara m.

tröster

drhan m.

trhan (BGG)‘ von tschech. trhance "nudel“.

'dribfeda f.

triebfeder

'dridda fuas m.

dritter fuss

dsacha‘rias m.
'dsachadl m.

zacharias, zacherl

dsagl m.

mhd. zagel "schwanz“, seit spätestens 1500 "penis“.

'dsaubaschdob m.

zauberstab

dsebe‘deus m.

zebedäus

dseig n.
dseigl n.

zeug; auch (literarisch) gezeug.

'dsibbfö n.

zipfel

dsinggn m.

zinken "zacke“, vielleicht unter einfluss von rw. zinken "stempel“ (vgl. 'bedschofd etc.). für "penis“ ist das wort schon früh belegt.

'dsischawachl m.

F schreibt zischawachl. ich kann das wort nicht erklären.

dsobbfm m.

zapfen

dsudsl m.

ursprünglich "pfeife“, von dsudsln "saugen“.

'dsuggaschdangl n.

zuckerstänglein, vgl. bredsn.

dsumbf m.
'dsumbfadl n.

zumpf. auch 'dsimbfadl "membrum der knaben“ (H) (H hat auch, als veraltet, zimpferl ,dsumbbö m. "ein kleines kurzes stück“.) das wort gehört zu dt. zapfen.

'dsumbfbrodäsn

zumpfprothese‘ verächtlich; auch "olisbos“.

dswegg m.
'dsweggadl n.

zwecke, mhd. zwec "nagel aus holz oder eisen“.

'dubbfa m.

tupfer, vgl. dubbfm "futuere“.

'dubbfbrodäsn

tupfprothese‘ wie 'dsumbfbrodäsn

ea

er. vgl. si "vulva“. ea schdäd eam. da 'seinige is gressa.

eia n.pl.

eier "hoden“.

'eiaheidl n.
'eiheidl n.

eihäutchen "vorhaut.

'ejaschwaum m.

pfifferling‘ aus 'eia und 'schwammadl.

eichl f.

eichel "glans penis

familienstrumpf

vermutlich von BGG aus WRW übernommen. schdrumbf ist in wien "präservativ“.

fa‘schdeagga m.

verstärker

'faunanschdaungan f.

fahnenstange, eher literarisch.

feidl m.

feitel (klappmesser). rund um wien ist der ausdruck 'doschnmessa nicht selten (W)‘ da. her auch schnein (schneiden) "futuere“.

'fensdaleda n.

fensterleder "schlappschwanz“‘ vgl. 'räleda. fidibus m.

fiaschd 'bibbi m.

fürst pipi

'fidse m.
fidsl m.

BGG hat vize, doch stammt das wort möglicherweise von rw. fitzen "flicken“ (vgl. 'bleddsn‘ 'dsaumfeddsn "futuere). he‘rumm fidsln "schnitzen; klein schneiden (vom essen)“, rw. fetzen.

,figgus m.

fikus, zu figgn.

(öfda) 'finga m.

elfter finger

fisl m.

fiesel, mhd. visel "penis (von stieren etc.)“.

flad(d)n f.

flöte. wienerisch auch "tabakspfeife“ (sch).

flaggsn f.

flachse, sehne

'fodshobö m.

fotzhobel‘ auch "mundharmonika“.

'fogadl n.

vogel. vgl. tschech. fták‘ vták‘ pták "vogel; fogl m. penis“.

frauenlob n.

(BGG) kalauer.

fraunds m.

franz (RIV)

freind m.

freund

freind 'hugo m.

freund hugo

'fuadagschia n.

vordergeschirr

'fualega m.

vorleger "jedes schlanke, flache oder spitze gerät in keilform ". das in die mit dem brecheisen gemachte spalte geklemmt wird‘ damit sie sich nicht wieder zusammenzieht“ (WRW).

'fuddbolira m.
'fuddreissa m. etc.

wie 'biggsnbolira etc.

'fuddraschbö f.

futraspel; wie 'fodshobö.

'fuddwama m.

futwärmer

fuggs m.

fuchs; eher ländlich, siehe auch fuggsn "futuere“.

gani‘ddua f.

garnitur (auch "cunnus“). nach WRW ist al lerdings rw. (und laut PWG‘ PGD etc. auch wienerisch) garnieren "onanieren“ von ,gari (s. d.) abzuleiten, was sicherlich auch gani'ddua beeinflußt hat.

'gari m.

(PWG) das wort ist rw. und von zig. kár‘ káro "penis“ (eigentlich "dorn“) abzuleiten (WRW).

ge‘bäafoda m.

gebärvater. es scheint, als sei dieser kalauer in zoten der jahrhundertwende aufgetaucht und bald wieder verschwunden. PWG hat: den gebärvater einhängen "mit männern homosexuellen verkehr pflegen“.

ge‘buadsföla m.

geburtsfehler

ge‘heimagend m.

geheimagent

'geigadl n.

trotz BGG nicht "penis“, sondern "cunnus“.

'geigadsöla m.

moderner kalauer, vgl. geign "cunnus“ und numma "coitus".

gha‘nischn f.

karnies ,zierleiste“.

ghä m.

queue

gha‘nari m.

kanarienvogel

gha‘naun f.

kanone

'ghaschbadl m.

kasperl

ghauma‘rod m.

kamerad

gheadsn f.

kerze

ghegl m.

kegel

'gheaschagl m.

aus jidd. cheschek "lust, begierde“ in anlehnung an den in wien nicht allzu seltenen familiennamen kerschagl gebildet.

'ghibbfadl n.

kipferl. hörnchen. im unterschied zu 'soedsschdangl (s. d.) das (er)schlaff(t)e glied.

gheu m.

keil

'ghiwids m.

kiebitz. WRW hat kibitz "vulva“, kibids "penis“ (übernommen aus C), gibt aber keine ableitung. möglicherweise wirkt jidd. kowa "mütze“ bzwse. kowo "vulva“ mit (vgl. haum "cunnus“). ,ghiwids ist auch der (unerwünschte) zuschauer beim kartenspiel, dann der unbetelligte zuschauer überhaupt. PWG hat kibitzen "zum raufen aufhetzen“.

ghigari‘ghi m.

kikeriki‘ hahn, vgl. engl. cock (auch "feuer“, sowie "landesverweisung“ (PWG)‘ "zurückweisung“.)

ghoadl m.

karl

ghoim m.

kolben

giri‘gari m.

(PWG) siehe 'gari.

'glachö m.
'glachl. m.

klachel (RIV) "klöppel", mhd. klechel (J).

gladn m.pl.
gludn m.pl.
"hoden", nd. kloot (pl. klöte, dann klöten)
aus ahd., mhd. kloz "klumpen, knäuel, ball",
von da in das rw.

'glana, da ,glana m.

der kleine

glari‘neddn f.

klarinette. blasinstrumente werden gern zur bezeichnung von "penis" gewählt, wie streich- und zupfinstrumente für "vulva".

'glebbö m.

klöppel; vgl. glachö.

glied n.


'glinglbeidl m.

klingelbeutel. möglicherweise verformt aus ,glidnbeidl (rw. glidd "hure") "hurenfreund".

'gloggnschwengl m.

glockenschwengel

'glumsnbura m.

zu glumsn "cunnus".

'glunggawer n.

klunkerwerk, ahd. clunga "knäuel". so viel wie "gequast". allgemein für genitalien (auch beiF).

gmachd n.

gemächte. auch bei H.

'gneböm.

knebel

gnechd m. knecht. auch "athletisch gebauter mensch".

gnia n.

knie. metonym.

'gnibböm.

knüppel

gniddl m.

knüttel

'gnodnhaumma m.

gnadenhammer‘ vielleicht aus 'gladnhaumma‘ siehe gladn.

'goengschwengl m.

galgenschwengel

'gogadln m.pl.

"hoden". zu gageln "baumeln". DWB schließt einen einfluss von gagel "hahn" (gackel, gockel) auf die herausbildung einer erotischen nebenbedeutung nicht aus.

'griffö m.

griffel

grindl m.

auch bei W. aus grundeln, gründeln "zum grund (von gewässern, gefässen) streben".

'grumbbm m.

ländlich, zu krumm?

'gruschbösdbids m.

kruspelspitz, eine rindfleischsorte.

gscham n.

wie gscham "vulva".

'gschbas wiaschdl n.

spasswürstchen

'gschbule m.

siehe an 'schbuling bflaundsn "futuere".

gschbü n. spielerei, spielzeug. auch, seltener, "cunnus".

'gschdeamö m.

"tabakspfeife" (bei SCH gstearm). auch bei PWG. häufig auch zur bezeichnung kleiner menschen gebraucht. ich habe keine ableitung.

gschdemm n.

(PGD) "pfeife; männliches glied". obwohl sicherlich mit ,gschdeamö verwandt, verbindet sich das wort möglicherweise mit ,schd'emman "futuere" und mit gschdends.

gschdends m.

(PWG) von blümml in KA auch als "plumper mensch" (wie glachl) verwendet. L hat gstänz von stanze; das wort ist jedoch von rw. stenz "stock" abzuleiten, aus stemmen "sich auf etwas stützen" (vgl. auch ,schdemman "futuere").

gschnaddl n.

(H. "genitalien") ursprünglich "eingeweide"; von schneiden, schnitzen, schnetzeln, die grundidee ist "was beim fleischer abfällt".

gschos m.

WRW hat schosa "vulva" und schieß "penis" abgeleitet aus mhd. schiez "giebelseite". ei gentlich "hervorspringender teil". geschoss: "stockwerk" von "in die höhe schiessen, aufragen", aber andrerseits und bereits früher "das, womit man schiesst" (DE).

gschrobb m.

rw. schropp‘ schroppin "männliches, weibliches kind". nach WRW ist die ableitung nicht ganz klar, in der gleichen bedeutung (auch für "penis") gibt es wienerisch schrads, gschrads aus jidd.‘ rw. scherez "wurm".

gwasdn f.

quaste

gwasi‘modo m.

quasimodo

'hallawachl m.

das wort bedeutet auch, wie glachl oder gschdends, einen plumpen, manchmal aber auch einen durchtriebenen kerl. eine ableitung kann ich noch nicht geben.

'hamdreiba m.

nachhause=treiber. "grosses glied". in dieser bedeutung wirkt wohl die vorstellung einer furcht einfiössenden stattlichkeit mit. ansonsten kenne ich 'hamdreim "etwas durch geschickte schläge an den ihm bestimmten ort zwingen".

haud f.
heidl n.

haut, häutchen "erschlafftes glied". auch "vorhaut" sowie "hodensack".

,haumma m.

hammer

,hausmasda m.

hausmeister "herr im haus".

hea m.

herr

heandl n.

kleines horn. auch "nase" (,leschheandl).

hefd n. heft, handgriff, wie feidl und mau auch "mes
ser ,nach PWG auch "nase".
'hemadschbreidsa m. hemdspreitzer "penis". auch für wirkliche oder vermeintliche aphrodisiaka‘ vor allem für sellerie (H).

'henggo m.

aus jidd. chinkeln"futuere". BGG hat auch die bedeutung "männliche impotenz" (aus einer umdeutung für "hängendes glied").

hengl m.

henkel

'hoebmaund m.

halbmond

'hobö m.

hobel. J hat: du kannst mir n hobel aus. blasen, und übersetzt verhüllend "" den hintern lecken".

johannes


'ladghoim m.

lötkolben (BGG).

la‘ghira m.

instrument zum lackieren

'lammböschwaf m.

lammschweif. auch von feigen menschen.

'langling m.

BGG; rw. "wurst".

'lausewendsl m.

vgl. wendsl. der erste teil des worts ist vielleicht aus rw. lautih (WRW: zig. lautori "vulva") "mädchen", "vulva" gebildet.

'lodibura m.

lochbohrer

'lofas m.

ung. lófasz "schlauch; penis".

lorenz


'lulla m.
'lulli m.

von lu‘lu mochn "urinieren".

massl m.

meissel

mau m.

mann. auch "messer

minsch m. lt. BGG "männliches glied", jedoch rw. für "vulva"‘ siehe ,bölamaunds.

'mundschdiggl n.

mundstück. zu blasinstrumenten.

naga m.

nager "brunnenbohrer"‘ ländlich (auch bei
w).

negus m.

vielleicht zu rw. nekef‘ nekuf "loch, spalte; weib". vgl. 'bongo.

nilliken, das

die form allein zeigt, daß das von BGG gern führte wort nicht in wien, sondern beträcht lich weiter nördlich gebraucht wird. es ist die verkleinerungsform von rw. nille "penis" (nollen "futuere", mhd. nol "mons veneris", siehe WRW), das in wien gleichfalls nicht vorkommt.

'nodhöffa m.

nothelfer

nudl n., f.

nudel. sehr häufig. ,bamsdige nudl "schlapper penis" (RIV).

'nudlghobf m.

nudelkopf "glans penis".

'nudlwoegga m.

nudelwalker "instrument zum auswalzen des
nudelteigs": "grosser penis".

'oamudsdseignis n.

armutszeugnis

'oaschwuadsl m. arschwurzel. wohl wegen der anatomischen
konstruktion der radix penis.
da 'oede der alte. mei 'oeda schdad wiara 'ghenigsgheadsn.

'ofnrean f.

ofenrohr

osd m.

ast

passionsblume f.

(BGG)

prchal

bei BGG: abschreibefehler aus WRW pchral "bruder, kamerad", in wien nicht gebräuchlich.

'räleda n.

rehleder "schlaffer penis".

'ramla m.

rammler, zu ,rammön "futuere". der rammler ist zunächst der bock, dann das männliche kaninchen, schließlich das instrument zum rammeln.

'rammödseig n.

rammelzeug

'raschbö f.

raspel

ream m. riemen. nach DE vielleicht "abgerissener hautstreifen"‘ vgl. haud‘ flaggsn.

rean f.
readl n.

rohr, röhrchen

rebe‘dianudl n.‘ f repetiernudel "leicht erregbarer penis für
häufigen beischlaf" (RIV).
riara m.

rührer, rührlöffel, .stock "instrument zum
'rialeffö m. umrühren" (buttern). jem. einen rührer ein. 'riasdidogg m. hängen ("futuere") ist bei PWG auch "jemanden auf seine seite bringen

rassl m.

rüssel

nigl m. riegel. schon 16. jhd. "penis". in wien auch "athletisch gebauter mann".

'ringlschdecha m.

ringleinstecher

rodds m.

ratte. ländlich.

ruam f.

rübe

sa‘launudadl n. salonnudel "ein kräftiger, nicht zu langer penis" (RIV).

schafd m.

schaft

schbagl f.

spargel. auch "zahnstocher" (sch).

schbea m.

speer

schbechd m.

specht

'schbädsi m. spezi: spezial, meist "freund", ansonsten schbädsl m. (nur 'schbädsi) "einjähriger oder älterer wein".

schbi‘aun

spion

schbids m.

spitze

'schbidsbocha m.
'schbiduling m.

spitzbacher, eigentlich (rw.) "nagel, nadel".

schbods m.
'schbadsadl n.
'schbadsi n.

spatz "sperling", spätzchen‘ ,der verbuhlte vogel der venus ". der spatz war ein spielzeug der röhmischen buhlerinnen" (V).

schbreidsn f.
'schbreidsadl n.
schbrisl m.

spreitze; aus dt. spreissel "span". wie bei schbridsn "cunnus" hat wohl auch die vorstellung des spreizens, öffnens der schenkel beim geschlechtsakt eine rolle gespielt, hier im transitiven sinn.

schbriddsn f.

spritze

'schbuani m.

spurni? ich kann das wort nicht ableiten.

schbund m. spund "zapfen zum verschliessen von fässern
und brunnenröhren" (KE).
'schbundbura m. spundbohrer (spund "spundloch" (KE), "vulva‘).

'schdaaufmandadl n.

stehaufmännchen

'schdüssa m.
schdüssl m.

instrument zum stossen.

'schdäwuadsl f.

stehwurzel

schdan‘daddn f.

standarte, wie 'schdenda und wohl durch umdeutung der ersten silbe davon abgeleitet.

'schdaungan f. stange. an auf d 'schdangan scheissn "eines mannes liebe abweisen" (J).

'schdeamo m.

siehe 'gschdeamö.

'schdeiffa m.

a 'schdeiffa "steifes glied"

'schdenda m.

ständer "erigiertes glied". ea schdüd eam.

,schdembbö m.

stempel

schdengl m.

stengel

'schdessa m.

stosser

'schdiddsboeggn stützbalken. die vorstellung des stützens ist m. nicht selten, vgl. etwa gschdends, 'schdemman, bödsn.

schdffd m.

stift

'schdira m.

instrument zum stochern.

schdoagg baud sei

grossen penis haben (RIV).

,schdobbö m.

stoppel. auch "kleiner mensch; kind".

'schdobböreidda m.

stoppelreiter

schdochil m.

stachel

schdridsl m.

strietzel, brotwecken

schdrumbf m.

strumpf, eigentlich "präservativ". 'ledaschdrumbf in anlehnung an die romanfigur.

schduddsn m. stutzen "stumpf, verkürztes ding", aber auch "gewehr".

schdü m.

stiel

schef m.

chef

'schiaba m.

(PGD) schieber

schlappschwanz

(BGG) in wien nicht heimisch.

schlauch m.


schlegl m.

schlaginstrument, auch "oberschenkel (von schweinen etc.)".

'schlidsbuddsa m.

schlitzputzer etc., wie 'biggsnbolira, 'schlidsreissa

schlod m.

schlot

schmeggl m.

rw. schmecker "nase". der penis gilt als die nase des leibes und hat nicht wenige bezeichnungen mit der nase gemeinsam (riasil, heandl).

'schneggnheisl n.

schneckenhäuschen

,schnulla m.

schnuller

'schwasdamichl m.

schustermichel. michel dürfte hier nicht in erster linie der name sein, sondern aus rw.
michole "vulva" stammen. in der ferneren
bedeutung "olisbos" hat vielleicht auch die
schreibung godemichet etc. eine rolle gespielt.

schwaf m.

schweif. häufig.

,schwafraschbbö f.

schweifraspel

'schwammadl n.
'schwaumaling m.

schwamm, wienerisch für "pilz".

schwaunds m.

schwanz. sehr häufig.

'schwaundsbrodäsn f.

schwanzprothese "olisbos".

schwengl m.

schwengel

'soedsschdangadl n.

salzstangerl "erigierter penis".

'solomusgl m.

solomuskel (weil kein symmetrisches pendant da ist).

storchenschaft

literarisch

streichriemen

literarisch

'unddalezbsdsaschdüara m.

unterleibszerstorer, ein kalauer.

'urads m.

(BGG) von tschech. uraz "wunde", daher "cunnus"

wammadl n.

kleine wamme "bauch". eingeweide, vom hals herabhängende hautfalte" (DE).

weaggl n.

werkel "apparat".

wedl m.

wedel "gerät mit einem büschel ", quaste, schwanz" (ED). froben von zimmern führt schon 1543 wadel "penis".

'wedsghegl m.

wetzkegel‘ vgl. weddan "futuere".

'weibalob n.

siehe frauenlob.

,weiwedl m.

weihwedel‘ vgl. wedl.

wendsl m.

wenzel

weggn m.
weggadl n.

(brot-)wecken, wecken, vgl. 'ghibbfadl oder bredsn.

'wiadsadl n.

würzelchen

wimmmadl n.

wimmerl "pustel", siehe 'wammadl.

'windling m.

"bohrer". ländlich.

,wodsas m.

aus tschech. ocas, vocas "schweif". mitteldeutsch wozass (KA).

woedsn f.

walze

woggsdum m.

der wachstum, kleiner phallus aus wachs als amulett für frauen. siehe AW.

wossaschdaungan f.

wasserstange "morgendliche erektion", die ja auch auf blasendrang zurückzuführen ist.

wuam m.

wurm

wuaschd f.

wurst

wuaschdl m.

wurstel, hanswurst, vgl. 'ghaschbadl.

wumbf m.

pl. wimbf (J). ich habe keine ableitung.

'wundablume f.

wunderblume

- Aus: Oswald Wiener, Beiträge zu einer Ädöologie des Wienerischen. In: Josefine Mutzenbacher. München 1969 (zuerst 1906)

Penis, wienerisch (2) anfangs interessierte mich das männliche glied.

das spielen mit dem fremden körper ... der sich mit parasitärer selbständigkeit räkeln konnte und der ständig, wie ein befall, in der kleidung wie in einem verband unbemerklich gehalten wurde ), aber auf gezierte weise markiert durch die angeblich technische einrichtung des hosenlatzes ... gewährte mir lust. ich spielte wie mit einem sanften tier, dem unsere liebkosung willkommen zu sein scheint (die durchaus nicht der zuneigung entstammt: die prüfung der schmerzschwellen ist dabei als unachtsamkeit getarnt); es war unverbindlich, und, anders als eigentum das man zu bewahren wünschte, eine begegnung. das kaninchen wird in den stall gehen, die warme katze wird in der sonne liegen, uneingestanden bemerkt von gedankenverlorenen blicken, oder gar unbeachtet bis sie das nächste mal, in spontaner nutzung einer gelegenheit, meine zärtlichkeiten wieder provozieren wird; im exemplar lag schon die dringlichkeit der induktion, die zärtlichkeiten gelten hier einem enttäuschenden naturgesetz, welches sich gerade in der anwesenheit, gerade durch inkarnation entzieht;

ich liebe weiche, kleine, warme tiere, die wohlig zucken unter meinem zart untersuchenden griff, welcher, genaugenommen, nach knoten in der glatten haut, nach körnungen und falten fahndet; die empfindungen bleiben sozusagen mir überlassen, die chance meinem spielzeug schönheit zu verleihen, es zu schmücken.

neugier off-guard an stelle von ebenfalls wirkungsloser phantasie, diplomatie, die impotenz der empfindungen wurde — mit dem sprachgebrauch der erotik als vorbild — als wollust missverstanden, zurückhaltende experimente fälschlich als manipulation aufgefasst, auch von mir selber. ich war aufgestört, wenn sich, an diesem tiere angewachsen, der mann mit seinen verbatim detaillierten wünschen meldete, planmässigkeit nicht mehr zu übersehen war. - Oswald Wiener: Die Verbesserung von Mitteleuropa, Roman. Reinbek bei Hamburg 1969


Wien


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