enetration,
barbarische Der Löwe stürzte sich auf mich
und riß mich zu Boden. Die Kugel war ihm nicht durch die Stirnwand gedrungen,
und er war zu nah, als daß ich noch einmal meine Büchse hätte benutzen können.
Ich zögerte daher keinen Augenblick. Ich zog den Dolch,
den ich immer an meinem Gürtel trage, aus der Scheide und stieß ihn dem Löwen
mehrere Male in die Flanken, bis er aufhörte, sich zu bewegen. Wie Sie richtig
vermuten werden, habe ich in diesen Augenblicken nicht gedacht und mich rein
instinktrnäßig verteidigt (man entdeckt sich erst durch die geheimnisvollen
Kräfte, die auch noch im zaghaftesten Manne heranwachsen, wenn er sich in einer
verzweifelten Situation befindet), aber mit den Jahren glaube ich, wenn ich
an diesen kritischen Moment zurückdenke, daß ich damals wie in einer Art Liebeserregung
gehandelt habe und mit meinem Dolch eine Reihe barbarischer Penetrationen vollführte
(Sie haben richtig gehört, Señorita, dies waren echte vaginale Penetrationen,
Gott möge meine Phantasien verzeihen), die mich die Extase
der Grausamkeit kennenlernen ließen, welche vielleicht
die raffinierteste Form der Liebe
ist. Hören Sie mir noch zu, meine Freundin? Haben Sie den Hörer noch nicht aufgelegt?
Wie? Sie sagen, daß Sie von meiner Erzählung eine Gänsehaut bekommen? Was soll
ich von einer derartigen Sensibilität halten? Nun
ja, vergessen wir diese Angelegenheit. - Javier Tomeo, Der
Löwenjäger. Berlin 1988
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