Entlaubte Parke liegen treu wie Doggen Und eine Wolke droht den Mond zu schänden. Die Nacht hockt auf dem Park, der stärker rauscht. Die Toten sitzen in den nassen Nischen. Und alle lauschen, überkreuzte Beine, Am großen, kalten Winterhimmel drohn Daraus der gelbe Geier Mond geflohn. Der Tod im Garten tritt jetzt aus dem Schatten Zum Schloß. — Dort ruft man: „Prosit Neujahr! Prost!“ Armleuchter flacken. Dampf von heißem Punsch. Der Hitze Salven krachen vom Kamin. Jetzt stehn sie auf. Das Stühlerücken schurrt. Er hebt den Kopf gegen das kalte Eisen Kommt jemand? Still. Er hupft unter die Treppe. Aus Mond; das trägt der Dame Schleppe. Sie kommen an die Gruft —: „Hier sind wir sicher!“ Es dämmert endlich. Mit Blutaugen stiert |
Park (2)
Park (3) Wie ungeheuerlich hat sich die Wüste
seit ihrer Unterwerfung geändert! Es geht ihr nicht anders wie allem Menschenland.
Angesichts dieser entzauberten Wüste denke ich an die Spiele meiner Kindheit,
an den dunkeln und doch so leuchtenden Park, den wir mit Göttern bevölkerten,
und an das Reich ohne Grenzen, das wir aus diesem Quadratkilometer niemals gänzlich
durchforschten Landes schufen. Wir bildeten einen Kulturkreis für uns, in dem
jeder Schritt seine Gesetze und jedes Ding seinen Sinn hatte, die sonst nirgends
galten. Was bleibt aber von diesem Park der Kindheit mit seinen zauberhaften
Schatten, wenn man als Mann unter anderen Gesetzen lebt 7 Kommt man dann wieder
einmal in die Heimat zurück, geht man in einer Stimmung von Verzweiflung an
der kleinen, grauen Steinmauer entlang und wundert sich, daß in einem so engen
Raum das Gelände eingeschlossen sein kann, das einmal die Unendlichkeit war.
Und schmerzlich muß man einsehen, daß man diese Unendlichkeit nie wieder finden
wird. Es reicht nicht aus, wieder in den Park zu treten; man müßte in das Spiel
selbst zurückfinden können. - Antoine de Saint-Exupéry, Wind, Sand
und Sterne. Düsseldorf 1976 (zuerst 1939)
Park (4)
im parke, wo die unhold weilen, müssen kinder hurtig eilen und nicht mit dem schülerranzen sorglos durchs gebüsche tanzen, denn im kopf des unholds ist platz für manche hinterlist. ja, mit pflaumentüten steht er, paßt auf petra oder peter, manchmal gar auf beide zwei, unhold ist das einerlei, aus ist er auf frische haut, die er gern zum spielen klaut. darum kinder, gebet acht, seht nur wie er paßt und lacht, hinter jener gaslaterne ißt er pflaumen, spuckt die kerne durch die klare abendluft, wenn das nachtigallchen ruft! |
- (
artm
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