(ser)
Paranoia,
gesunde (2) Auch wenn du dich ganz
sicher glaubst, unternimm einen entscheidenden Gang so, als würdest
du verfolgt. - (ser)
Paranoia,
gesunde (3) Stets handeln, als würde man gesehn.
Der ist ein umsichtiger Mann, welcher sieht, daß man ihn sieht, oder doch sehn
wird. Er weiß, daß die Wände hören, und daß schlechte Handlungen zu bersten
drohen, um herauszukommen. Auch wann allein, handelt er wie unter den Augen
der ganzen Welt. Denn da er weiß, daß man einst Alles wissen wird; so betrachtet
er als schon gegenwärtige Zeugen die, welche es durch die Kunde späterhin werden
müssen. Jener, welcher wünschte, daß die ganze Welt ihn stets sehn möchte, war
nicht darüber besorgt, daß man ihn in seinem Hause aus den nächsten beobachten
konnte. - (
ora
)
Paranoia, gesunde (4) Swedenborg warnt vor dem einen Freund, dem man alles anzuvertrauen pflegt. Ein solcher Verkehr ist aus vielen Gründen gefährlich.
Du bist einsam, aber er ist nicht einsam; folglich kommst du in seine Hände; er gibt dir seine Gesichtspunkte in Bezug auf die Welt und die Menschen; erzählt nur die Tatsachen, die seinen Interessen liegen, die andern läßt er aus.
Und da er im Besitz deiner Geheimnisse ist, wird er die Oberhand gewinnen, denn er gibt dir nichts von seinen zurück. Er hat schließlich dein Schicksal in seiner Hand.
Aber noch ein anderer Übelstand kommt hinzu. Du nimmst die Gewohnheit an, dein Herz auszuschütten; nie etwas für dich zu behalten; du objektivierst die intimsten Verhältnisse, kommst so dazu, dein Material zu annullieren, verschwendest deinen Kummer, nimmst deine Pläne vorweg; und das Leben wird verschwatzt, statt daß man handelt.
Swedenborg meint auch, der Busenfreund hindere den Menschen, intim mit Gott zu leben, welcher der Einzige, Beste sein soll!
Darum auch ist es im Kloster nahezu verboten, zu
sprechen; und ganz verboten, einen Freund zu haben. - (
blau
)