aralyse   Meine große Angebetete schön wie alles auf Erden und auf den schönsten Sternen der Erde die ich anbete meine große Frau angebetet von allen Kräften der Sterne schön mit der Schönheit von Milliarden Königinnen welche die Erde schmücken die Anbetung die ich für deine Schönheit empfinde zwingt mich auf die Knie um dich anzuflehn an mich zu denken ich falle vor dir auf die Knie ich bete deine Schönheit an denke an mich du meine anbetungswürdige Schönheit meine große Schönheit die ich anbete ich rolle Diamanten durch das Moos das höher ist als die Wälder deren höchste Haare deine Haare an mich denken — vergiß mich nicht meine kleine Frau auf meinen Knieen manchmal zu Haus am Kamin auf dem Sand aus Smaragden — betrachte dich in meiner Hand die mir hilft mich zu gründen auf alles in der Welt damit du mich erkennst als den der ich bin meine braun-blonde Frau meine Schöne und mein Scheusal denke an mich im Paradies den Kopf zwischen meinen Händen.

Ich hatte nicht genug an den hundertfünfzig Schlössern wo wir uns liebten man wird mir morgen hunderttausend neue bauen ich habe aus den Affenbrotbaumwäldern deiner Augen die Pfauen Panther und Leiervögel verjagt ich werde sie einsperren in meine wehrhaften Schlösser und alle beide werden wir in den Wäldern Asiens Europas Afrikas und Amerikas spazieren gehn die unsere Schlösser umgeben in den bewundernswürdigen Wäldern deiner Augen die meinen Glanz gewöhnt sind.

Du brauchst nicht auf die Überraschung zu warten die ich dir zu deinem Geburtstag machen will der heute mit meinem auf einunddenselben Tag fällt — ich mache sie dir sofort denn ich habe fünfzehn Mal das Jahr Tausend abgewartet bevor ich dich mit der Bitte überrasche an mich zu denken an Such-Such-Verloren — meine junge Frau für immer und ewig ich will daß du lachend an mich denkst. Ich habe vor dem Einschlafen Wolken gezählt Wolken von Wagen voller Runkelrüben für die Sonne und ich will dich nachts an die Astrachan-Küste bringen die man eben ausbaut zu zwei Horizonten für deine Augen aus Petroleum das der Kriegführung dient dort werde ich dich auf Diamantwege führen die mit smaragdenen Primeln gepflastert sind und der Hermelinmantel mit dem ich dich zudecken will ist ein Raubvogel die Diamanten auf die deine Füße dann treten ließ ich schneiden in Schmetterlingsform. Denke an mich der einzig auf deinen Glanz sinnt wo der Luxus entschlummert den eine Erde und alle Gestirne besonnen die ich für dich erobert habe ich bete dich an und ich bete deine Augen an und ich habe deine Augen geöffnet die offen sind allen die sie gesehen haben und ich will allen Wesen die deine Augen gesehen haben Gewänder von Gold geben und von Kristall Gewänder die sie ablegen müssen wenn deine Augen sie verdunkeln mit ihrer Verachtung. Ich blute in meinem Herzen allein für die Initialen deines Namens auf einer Fahne mit den Initialen deines Namens die sämtliche Buchstaben sind die es gibt und Z ist der erste in der Unendlichkeit der Alphabete und Zivilisationen wo ich dich immer noch lieben werde denn du willst meine Frau sein und an mich denken in den Ländern wo alles Mittelmäßige ausgelöscht ist. Mein Herz blutet auf deinem Mund und auf deinem Munde schließt es sich wieder auf allen roten Kastanien der Allee deines Mundes wo wir zusammen schlafen wollen im glänzenden Staub zwischen den Meteoren deiner Schönheit die ich anbete mein großes Geschöpf so schön daß ich glücklich bin mit deiner Gegenwart meine Schätze zu schmücken mit deinen Gedanken und deinem Namen der die Facetten des Entzückens an meinen Schätzen vervielfacht mit deinem Namen den ich anbete weil er ein Echo findet in allen Spiegeln der Schönheit meines Glanzes meine Frau von jeher mein Gerüst von Rosenholz du bist die Schuld meiner Schuld meiner sehr großen Schuld wie Jesus Christus die Frau meines Kreuzes ist zwölfmal zwölftausendeinhundertneunundvierzig Mal habe ich dich geliebt auf dem Weg aus Passion und ich wurde gekreuzigt im Norden im Osten im Westen und im Norden für deinen Radiumkuß und ich begehre dich und du bist auf meinem Perlenspiegel der Hauch des Mannes der dich nicht zur Oberfläche zurückbringen will und der dich liebt in Anbetung du meine Frau die im Stehen liegt wenn sie sitzt und sich kämmt.

Du wirst kommen du denkst an mich du wirst kommen du eilst auf deinen dreizehn vollen Beinen und auf allen deinen leeren Beinen herbei die die Luft deiner balanzierenden Arme schlagen einer Vielzahl von Armen die mich umschlingen wollen mich auf den Knien zwischen deinen Beinen und Armen um dich zu umschlingen ganz ohne Furcht daß dich meine Lokomotiven hindern zu mir zu kommen und ich folge dir und ich bin dir voraus um dich aufzuhalten um dir alle Sterne des Himmels zu geben in einem Kuß auf die Augen alle Küsse der Welt in einem Stern auf den Mund.

Ganz dein als Fackel.

- André Breton / Paul Éluard, Die unbefleckte Empfängnis. Frankfurt am Main 1988 (zuerst 1930)

 

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