Paraderolle   Die Paradenummern Sir Simons, des berühmte Gespenstes von Canterville, deren es sich - wie Oscar Wilde vermerkt - «mit der enthusiastischen Selbstbespiegelungssucht des wahren Künstlers» wehmütig erinnert, waren neben «Roter Rüben oder Der erwürgte Säugling» und «Riese Gibeon oder Der Blutsauger von Berley-Moore» unter anderen «Stummer Daniel oder Das Skelett des Selbstmörders», «Martin der Wahnsinnige oder Die geheimnisvolle Maske» und «Schwarzer Isaak oder Der Jäger vom Hogley-Wald». Doch auch «Wilder Rupert oder Der Graf ohne Kopf», den schwere Reitstiefel und eine Sattelpistole zierten, «Jonas ohne Grab oder Der Leichenräuber von Chertsey Barn», der in ein langes, mit Kirchhofmoder beschmutztes Bahrtuch gekleidet war, eine Totenschaufel mit sich trug und mit einer kleinen Later­ne sich in finsterer Nacht den Weg leuchtete, und «Der Vampir-Mönch oder Der blutlose Benediktiner» gehörten zu seinem Re­pertoire. Berühmt war es außerdem für seine Verwandlung in einen großen schwarzen Hund, und gelegentlich erschien es auch in der Gestalt eines alten Mannes von fürchterlichem Aus­sehen, mit Augen wie roten, glühenden Kohlen, mit langen grau­en Haaren, die in geflochtenen Strähnen über seine Schultern fielen. In dieser Rolle war es in eine uralte, schmutzige und zerfetzte Tracht gekleidet und trug schwere Bande und rostige Fesseln an seinen Fuß- und Handgelenken. Ein anderes Mal wie­derum bevorzugte es einen breitkrempigen Hut mit roter Feder, kleidete sich in ein Totenhemd, das ihm vom Kopf bis zu den Füßen reichte, und komplettierte sein Aussehen mit einem rostigen Dolch. - (kroeb)
 

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