apstwahl
Über eine Zeit kam es ihm In den Sinn, er wollte nach Rom fahren. Auf dem Weg
kam er an einem Sumpf vorbei, in welchem Frösche saßen und quakten. Er horchte
auf, und als er vernahm, was sie sprachen, ward er ganz nachdenklich und traurig.
Endlich langte er in Rom an, da war gerade der Papst gestorben, und unter den
Kardinälen großer Zweifel, wen sie zum Nachfolger bestimmen sollten. Sie wurden
zuletzt einig, derjenige sollte zum Papst erwählt werden, an dem sich ein göttliches
Wunderzeichen offenbaren würde. Und als das eben beschlossen war, in demselben
Augenblick trat der junge Graf in die Kirche, und plötzlich flogen zwei schneeweiße
Tauben auf seine beiden Schultern und blieben
da sitzen. Die Geistlichkeit erkannte darin das Zeichen Gottes und fragte ihn
auf der Stelle, ob er Papst werden wolle. Er war unschlüssig und wußte nicht,
ob er dessen würdig wäre, aber die Tauben redeten ihm zu, daß er es tun möchte,
und endlich sagte er 'ja.' Da wurde er gesalbt und geweiht, und damit war eingetroffen,
was er von den Fröschen unterwegs gehört und was ihn so bestürzt gemacht hatte,
daß er der heilige Papst werden sollte. Darauf mußte er eine Messe singen und
wußte kein Wort davon, aber die zwei Tauben saßen stets auf seinen Schultern
und sagten ihm alles ins Ohr. - (
grim
)
|
||
|
|
|