Papstnase   Das Huhn wurde in heißes Wasser getaucht und gerupfet und dann in einem groszen Tiegel gesotten mitsammet den getrockneten Saubohnen, die eigentlich für die Soldatenrott zurückgelegt waren. Mit edelster Groszzügichtkeyth verzichteten Bellaugh und Varginia auf die Brüh, auf den Kopf und die Scharrfüsz. Den Kopf theyleten sich Ulfredo und Manfrede ein jeglichter zur Hälfft, und von den Scharrfüsz erhielt Frater Kapuzo einen und einen der Kurial Belcapo. Doch Frater Kapuzo war es nicht zufriedten und gieng zum Graffzog, um Klage zu führen.

»Summo cum stupore vidi mihi attribuere solum einen Scharrfüsz!«

Sagte der Graffzog zum Frater: »Von zween Scharrfüsz gap ich dir einen. Einer auf zween wäre denn doch die Hälfft.«

»Dimidia pars Scharrfuszorum non sufficit absolutotaliter!«

Bellaugh stundt die Wuth im Gesichte. Inde nahm er ein Messer und schnitt vom Huhne den Hintern ab.

»Hier habt Ihr die Papstnas, was itzo heiszet die Fraternas!«

Der Happen fandt seynen Weg von Bellaughs Messer unmittelbar in Frater Kapuzos Rachen, der zu kauen begann und auch den Knochen verschluckte. Dann rief er aus: »Wie schadt ut gallina habet unum culum solum!«  - Luigi Malerba, Pataffio. Berlin 1988

Papstnase (2, am Tropf)
 

Papst Nase

 

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