appnase, Clownsnase, der menschlichen Nase nachempfundenes dreidimensionales Formelement aus Pappe (Papier), das bei Kostümierungen über die eigene Nase gestülpt werden kann.
Pappnasen sind heute in Europa und Nordamerika besonders als sogenannte
personenbezogene »Scherzartikel«, Accessoires für Faschings- bzw. Karnevalsfeiern,
verbreitet, finden sich jedoch auch als Theater- oder Zirkusutensilien. Die
Pappnase wird vielfach darauf zurückgeführt, dass Ende des 17. Jahrhunderts
der dem Arlecchino der Commedia dell'Arte entsprechende Harlekin zuweilen mit
rot gefärbter Nase aufzutreten pflegte. Mit dem Verschwinden des Harlekins von
der Bühne und seiner Verselbstständigung als Possenreißerfigur (Clown) in den
Kunstreitertruppen, den Vorformen des Zirkus, dürfte im 17./18. Jahrhundert
der Brauch entstanden sein, dass sich ein Clown eine aus Papierbrei (lustig)
geformte Knolle aufsetzte (ursprünglich vermutlich,
um sich von anderen Berufskollegen zu unterscheiden sowie eine fröhliche Verfremdung
des eigenen Selbst vorzunehmen), woraus dann die - später auch industriell gefertigte
- Pappnase hervorging. Auch die Ausprägung der rheinischen Form des Karnevals
Ende des ersten Drittels des 19. Jahrhunderts nahm wohl Einfluss auf die Verbreitung
der Pappnase in Deutschland. - Die verhöhnende Redewendung »du Pappnase« ist
erst erst im Verlauf des 19./20. Jahrhunderts in Gebrauch gekommen. - Brockhaus multimedial 2007
Pappnase (2)
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