Panther (2)
Panther (3) Der Physiologus sprach vom Panther, er habe diese ihm eigentümliche Fähigkeit: Jeglichem Getier ist er gar lieb, feindlich aber nur dem Drachen. Ganz gesprenkelt ist er, wie der Leibrock des Joseph. Er ist ruhig und ganz sanft, und wenn er gefressen hat und satt ist, dann schläft er in seiner Höhle. Und am dritten Tage wacht er auf aus dem Schlafe und brüllt, mit lauter Stimme rufend. Und die Tiere weit und nah hören seine Stimme.
Aber von seiner Stimme geht jeglicher Wohlruch
balsamischer Düfte aus. Und es folgen alle wilden Tiere dem Wohlruch seiner
Stimme, indem sie laufen bis in seine Nähe. - (
phys
)
Panther (4)
Der Panther
Im Jardin des Plantes, Paris Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden, daß er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt. Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, der sich im allerkleinsten Kreise dreht, ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, in der betäubt ein großer Wille steht. Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf-. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille — und hört im Herzen auf zu sein. |
- Rainer Maria Rilke
, nach
(arc)
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