alme Die Frau gebar Libanza. Er kam zur Welt mit vielen Reichtümern; Kriegern, Sklaven, Lanzen, Messern . . . Noch ganz jung, zog er in den Krieg und kämpfte gegen den Besitzer des Safubaumes, den Mörder seines Vaters. Der Mann spottete Libanzas: »Du, ein Kind, machst mir Krieg.« Libanza schlug ihn, tötete viele Leute und fällte den Safubaum.
Libanza war zur Welt gekommen mit einer Schwester, Nsongo genannt. Da er den Safubaum gefällt hatte, fürchtete ihn jedermann. Man sprach; »Wie, ein so junges Kind ist schon so stark?« Alle flohen ihn. So blieben Libanza und seine Schwester allein. Eines Tages gingen sie in den Wald, wo sie eine Palme fanden. Nsongo bat den Bruder, den Wipfel abzuschlagen.
Libanza fand eine Schlange und machte sich daraus einen Reifen, daran emporzusteigen. Doch je mehr er steigt, um so höher wächst die Palme und gipfelt, bis Libanza in ein Dorf kommt. Er setzt sich in eine Bananenpflanzung. Eine Frau kommt, sieht Libanza und will fliehen. Libanza beruhigt und bittet sie, ihren Mann zu holen, der ihn ins Haus führt.
Plötzlich läßt Ekungula-Kungula (der Herr des Donners)
den Donner losbrechen: Kwurrru! Libanza ahmte ihn nach. Kwarrraraa. Jedermann
floh. Ekungula-Kungula hörte und ärgerte sich: »Ich allein bin Meister hier.
Wer wagt, so zu tun.« Er sandte also zwei Männer, zu suchen. Libanza tötete
den einen und sandte den anderen zurück. Dann trieb er den Blasbalg der Schmiede
und begann zu schmieden. Ekungula-Kungula schickte zehn Männer. Libanza sieht
sie kommen. Er tötet fünf und sendet die anderen fünf zurück. Ekungula-Kungula
läßt von neuem den Donner dröhnen. Libanza wiederholte Kwarrara. Ekungula-Kungula
fuhr in Wut, ging. Das war ein Riese, der ganze Menschen verschlang. Libanza
sah ihn ankommen und fuhr ruhig fort, ein großes Stück Eisen zu hltzen. Ekungula-Kungula
näherte sich ihm, öffnete sein breites Maul, ihn zu verschlingen. Libanza riß
flink den Eisenklotz vom Feuer, warf ihn in die Gurgel des Ekungula-Kungula,
der sich auf der Erde wälzte und starb.
- Afrikanische Märchen und Legenden. Hg. Carl Einstein.
Berlin 1980 (zuerst 1925)
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