rientale Mohammed Said al-Sahhaf, 62, zu Saddams Zeiten Informationsminister des Irak, macht eine unfreiwillige Nachkriegskarriere als Witzfigur im Internet. Noch in den letzten Kriegstagen hatte Sahhaf die Erfolge der Amerikaner geleugnet — heute kann man im Internet T-Shirts kaufen mit den berühmt gewordenen Durchhalteparolen:
"Es gibt keine Amerikaner in Bagdad."
Mehr noch: Nach dem Motto "Was hätte Sahhaf gesagt?" lassen Witzbolde den Minister vor den Gemälden berühmter Schlachten historische Tatsachen leugnen:
"Wir nehmen gerade London ein. Vive la France", sagt da zum Beispiel der Minister — während im Hintergrund Napoleons Niederlage bei Waterloo zu sehen ist. Auch für das plötzliche Verschwinden Sahhafs gibt es im Internet eine Erklärung. Der Minister sei gar nicht abgetaucht, heißt es da:
Der Krieg verlaufe so günstig, dass "mein Boss Saddam — Gott schütze
ihn und seine Bronzestatuen, die allesamt noch stehen,
nebenbei bemerkt — mir Sonderurlaub gewährt hat". - Der Spiegel 17/2003
Orientale (2) Echt orientalisch ist die Predigt jenes
Imams "Von den Pflichten der Ehe", die
Sonnini anführt. "Diejenigen, die beim Einbruche der Nacht
ihre Pflicht erfüllen", sprach der Imam, "tun ein so verdienstliches
Werk, als wenn sie einen Hammel opferten; opfern sie zum zweiten Male um Mitternacht,
so ist's soviel, als wenn sie ein Kamel opferten, und ein drittes Opfer
gegen Morgen ist der Freilassung eines Sklaven gleich." Eine Ehefrau, welche
die Predigt trefflich behalten hatte und für das Wohl ihres Mannes zärtlich
besorgt war, sprach abends: "Laß uns den Hammel opfern", und er ward
leicht geopfert, gegen Mitternacht weckte sie ihn zur Opferung des Kamels, und
er opferte, als sie aber gegen Morgen auch von Freilassung des Sklaven sprach,
rief der Mann: "Meine Teuerste, ich bin dein Sklave und beschwöre dich,
mich freizulassen!" - (
kjw
)
Orientale (3)
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