mophagie  Diogenes soll am Genuß eines rohen Polypen gestorben sein, ja, er plädierte sogar für den Verzehr von Menschenfleisch.

Die Parallele zur Omophagie der Mänaden, die in dionysischen Festnächten die Häuser verließen, den Männern das Vieh von der Weide stahlen, es lebend zerrissen und roh verschlangen - männliche Tiere wohlgemerkt, die den symbolischen Mehrwert menschlicher Söhne bzw. den ihres göttlichen Repräsentanten, des Dionysos, hatten - ist offenkundig. Beides war Rebellion gegen die autoritäre Zuteilerrolle der männlichen Alphas; bei den Mänaden kam die gewaltsame Aneignung der außerhalb der Tischordnung verzehrten Fleischnahrung, das ekstatische Phantasieren kannibalischer, am männlichen Geschlecht vollzogener Rache hinzu. In der Hexennacht usurpierten entfesselte Frauenscharen die männlichen Prestigeobjekte, um in ihnen deren Besitzer selbst in zeremonieller Ersatzhandlung zu vernichten. - Gerhard J. Baudy, nach (lte)

 

Ernährungsverhalten Roheit

 

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